Drastisch gestiegener Arbeitspreis bei der WSW-Fernwärme Irgendwelche Fantasiepreise
Betr.: drastisch gestiegener Arbeitspreis bei der WSW-Fernwärme
Wie kommen die Stadtwerke eigentlich auf das schmale Brett, die Zweieinhalb-Fachung des Arbeitspreises der Fernwärme (von 4,67 auf 11,32 Cent/kWh netto) mit der Bindung an die Gaspreise zu „begründen“? Denn in dem angeblich zugrundeliegenden Berechnungszeitraum von Anfang Mai bis Ende Oktober 2021 stieg der durchschnittliche Gaspreis um gut 40 Prozent, und nicht um 241 (frei verfügbare Daten bei onvista.de und finanzen.net zugrundegelegt).
Selbst wenn man berücksichtigt, dass 20 Prozent der Fernwärme laut WSW mit Gas erzeugt wird, dürfte die Preissteigerung auf dem Gasmarkt anteilsmäßig zu einer achtprozentigen Steigerung der Fernwärmepreise führen. Die Stadtwerke wollen aber 30 Mal soviel.
Nicht umsonst hat der Bundesgerichtshof bereits 2010 die Bindung des Ölpreises an den Gasmarkt untersagt – das heißt, Gasanbieter müssen die Verbraucherpreise an den tatsächlichen Beschaffungskosten orientieren, nicht an irgendwelchen Fantasiepreisen. Wieso sollte für die Fernwärme etwas anderes gelten?
Norbert Bernhardt