Leser Ignorant und fahrlässig

Betr.: Lärmschutz an der A46

Diese himmlische Ruhe daheim — seit auf der Talbrücke Barmen der A46, die über die Hatzfelder Straße geht, der Lärmschutz wegen Bauarbeiten abgebaut wird. Leiser durch fehlenden Lärmschutz? Ja, genau! Zumindest im Bereich Schützenstraße/Sedansberg, wo auf der schnellen Durchgangsstrecke nach Elberfeld sowieso schon Dreck und Krach genug ist.

Der Lärmschutz der A46 ist nur für Bürger, die nördlich dieser Brücke wohnen, denn die Lärmschutzwände wurden seinerzeit nur auf einer Seite der Brücke errichtet. Seitdem ist es auf der Südseite der Brücke gefühlt doppelt so laut, denn der Lärm strahlt nun nach Süden ab.

Da es auf der Nordseite der Brücke aber wohl immer noch zu laut ist, plant Straßen NRW die Erhöhung des Schutzes auf 6,50 Meter. Und mich beschleicht die Befürchtung, dass die bei regennassem Nordwestwind (also häufig) an meinem offenem Fenster gemessenen 70 dB Dauerrauschen dann keineswegs mehr Spitzenwerte sind. Auf meine Anfrage bei Straßen NRW, warum denn der Lärmschutz nicht auch nach Süden gebaut werde, erhielt ich die Antwort, dass die eigenen gemessenen Werte unterhalb der Grenzwerte seien.

Niemand käme heute mehr auf die Idee, eine Autobahn mitten im Stadtgebiet zu bauen und die Anwohner einer solchen Belastung auszusetzen. Das bestehende Elend aber noch wissentlich zu vergrößern, ist ignorant und fahrlässig.

Und unsere Stadtpolitiker? Zucken mit den Schultern, weil es sich um Flächen des Bundes und nicht der Stadt handelt. Oder habe ich da etwas überhört? Wäre zumindest kein Wunder bei dem Lärm.

Silke Wiesemann, Schützenstraße

(Rundschau Verlagsgesellschaft)