Leser Farbton eindeutig zu hell

Betr.: Döppersberg-(Mauer-)Diskussion

Natürlich waren die Nachkriegsprovisorien in und um Döppersberg und Hauptbahnhof nicht schön, haben aber zunächst manche Kriegsnarbe verdeckt. Es war nun höchste Zeit, dass an und um den Hauptbahnhof einer Großstadt, in deren Umfeld etwa eine Million Menschen leben und deren Hauptbahnhof das ist, etwas geschieht.

Wenn ich die Diskussion richtig mitbekommen habe, dann ging es von Anfang an nicht zuletzt darum, auch einen der ältesten Bahnhöfe Deutschlands an der zweitältesten Bahnstrecke, die im vergangenen Jahr ihr 175. Jahresjubiläum feierte, ins rechte Licht zu setzen. Der Denkmalschutz sollte es eigentlich möglich gemacht haben! Andere Städte versuchen, ihre historische Bausubstanz sichtbar zu machen, Wuppertal tut nun ohne Not das Gegenteil, und baut eine Mauer als Sichtschutz. Was für eine Bausünde!

Und was sollte in dem Zusammenhang denn der Streit um viereckige oder oben abgerundete Fenster? Jetzt hat sich das doch vollständig erübrigt. Man sieht sie nicht mehr.

Und damit ist der Streit beigelegt? Er ist eigentlich nur gegenstandslos geworden, wenn alles so bleibt. War das die eigentliche Absicht der Rundbogengegner?

Noch etwas fällt nicht nur mir auf. Die Mauer ist gegenüber dem Farbton des Bahnhofs eindeutig zu hell. Meines Erachtens würde zum Beispiel ein schlichtes und durchsichtiges Metallgeländer den Blick auf den Bahnhof besser freigeben.

Außerdem verdeckt die Mauer zusätzlich in noch viel höherem Maße das imposante Gebäude der zweitältesten Bahndirektion Deutschlands, wenn man aus der Stadt kommend zum Bahnhof eilt.

Alexander Koch, Am Feldgen,

Velbert

(Rundschau Verlagsgesellschaft)