Leser Erst GröWah, dann BUGA?

Betr.: Bundesgartenschau

Wer und warum ist ernstlich an jener Seilbahn auf die Südhöhen interessiert? Und dann gleich eine zweite, im Burgholz oder zur Hardt hoch etwa, denn unser Botanischer Garten wartet ja wahrscheinlich schon auf die BUGA.

Darf's sonst noch etwas sein? Gerne, eine große, lange Brücke, bitte! Brücke? Ah, da hätten wir die geschlossene Schafbrücke im Angebot oder die Langzeitbaustelle Brändströmstraße. Nein, ich dachte mehr an etwas Außergewöhnliches, weniger Praktisches. Exklusiv gewissermaßen? Damit es dem Stadt-Image angemessen ist. Und welche Preislage schwebt Ihnen vor? Ach, es darf ruhig etwas mehr kosten. Denn ist der (finanzielle) Ruf erst ruiniert, lebt sich's ja gänzlich ungeniert.

Waren eigentlich die Landesgartenschauen bis 2100 schon alle vergeben, oder warum muss es gleich die BUGA sein? So ein Grö(ßen)Wah(n) ist ganz schwer therapierbar, wenn der eine Stadt erstmal befallen hat.

Schuster, bleib' bei Deinen Leisten und sieh zu, dass wir uns im Hauptbahnhof nicht dauernd fremdschämen müssen, Grünanlagen solche bleiben und nicht zu Müllplätzen mutieren und mehr Menschen ganztägig in Ämtern für Bürger da sind. Soll heißen: Erstmal die kleinen Dinge in Ordnung bringen, bevor man auch nur mit dem Gedanken spielt, solch unnötige Projekte anzugehen, für die man Gutachten erstellenden Agenturen das Geld hinterherwirft.

Dass bald weniger statt mehr Touristen nach Wuppertal kommen, wenn die neue Schwebebahn weiterhin so oft ausfällt, haben die klugen Rechner nicht im Programm?

Das Verständnis für derlei Eskapaden nimmt ab. Nicht nur bei mir.

Stefanie Evald

(Rundschau Verlagsgesellschaft)