Leser Die Mehrheit schweigt?
Betr.: L 419 / Bürger-Informationsveranstaltung in Ronsdorf
Der Bericht von Herrn Conrads über die vierte Bürgerinformationsveranstaltung zum Ausbau der L 419 kommt scheinbar objektiv und sachbezogen daher. Tatsächlich aber ist bereits die Überschrift eine tendenziöse Provokation, bringt sie doch implizit zum Ausdruck, als stünde die Mehrheit der Bürger dem geplanten Ausbau positiv gegenüber.
Das darf allerdings mit gutem Recht bezweifelt werden. Es ist richtig und notwendig, immer wieder darauf hinzuweisen, dass die bisherige Planung zum Ausbau der L 419 für die Umwelt und die Gesundheit der Bevölkerung erhebliche Risiken beinhaltet und überaus mangelhaft ist. Daran ändern auch die Einlassungen des SPD-Landtagsabgeordneten Bell nichts.
Auch das Land kann sich nicht aus der Verantwortung stehlen. Ein Beispiel: Die Stadt hat in ihrem Lärmaktionsplan bislang ignoriert, dass die L 418 — die Verbindung vom Sonnborner Kreuz in Richtung Lichtscheid also, ohne eine sogenannte Südtangente nicht zu denken ist — bereits unter den gegebenen Umständen seit Jahren eine extrem hohe Lärmbelastung für die Wohngebiete sowie die Naherholungsgebiete Königshöhe, Kiesberg und Burgholz verursacht.
Mit dem geplanten Ausbau zu einer Fernverkehrsstraße L418/L419 wird sich das Verkehrsaufkommen nochmals rasant erhöhen, ohne dass entsprechend durchgreifende Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor der Lärmverschmutzung ergriffen werden.
Armin Brost, Am Todtenberg