In Wuppertal wird zu viel Geld in den Sand gesetzt Blamage für die Ingenieure
Betr.: Schwebebahn
Wer billig kauft, zahlt zweimal. Dies trifft in vielerlei Hinsicht für Wuppertaler Unternehmungen zu. Was wurde in den vielen Jahrzehnten schon alles in den Sand gesetzt – der Schaden geht in die 100 Millionen. GWG-Immobilien-Skandal, Sanierung der Stadthalle, Mehrkosten beim Döppersberg-Bau. Das Dilemma mit der Mauer wird Kosten in ungeahnter Höhe verursachen. Die Prozesse werden sich über viele Jahre hinziehen. Der Von der Heydt-Platz wird doppelt so teuer wie vorher geplant: Die Stadt lässt sich erpressen.
Und jetzt: Der Stolz der Wuppertaler, die Schwebebahn, fällt für ein Jahr aus, weil man mehr als 200 Mängel entdeckt hat. Seit 1995 verfolgt die Wuppertaler eine Stilllegung nach der anderen. Was denken sich die Verantwortlichen eigentlich dabei? Eine Blamage für die hochdotierten Ingenieure und Verantwortlichen. Wissen diese Leute, in welchen Etagen sie auch sitzen mögen, was sie mit alldem den Wuppertalern antun?
Gott sei gedankt, dass der Bau der Seilbahn nicht realisiert wurde. Stellen wir uns mal vor, die wäre gebaut worden: Es wäre zu einem weiteren Chaos gekommen, was Fertigstellung, Fahrbereitschaft und Kosten betrifft. Damit haben wir Wuppertaler ja nochmal großes Glück gehabt. Bin gespannt, was man uns als nächste Hiobsbotschaft serviert.
Da lobe ich mir die Macher und Planer der Nordbahntrasse. Alle Objekte wurden bislang im Zeitplan gehalten, die Kosten konnten eingehalten werden, teils lagen sie sogar darunter. Das sind Menschen, sich zum größten Teil ehrenamtlich für das Gelingen eingesetzt haben und einsetzen.
Daran sieht man doch, dass es funktioniert, wenn die richtigen Leute an den richtigen Schaltstellen sitzen.
Wilhelm Michel