Abriss überdenken

Betr.: Trassen-Brücke Wüstenhofer Straße, offener Brief an das Baudezernat der Stadt Wuppertal

Während Bauen im Bestand bekanntermaßen häufig unangenehme Überraschungen bringt, scheint sich hier bei der Brücke Wüstenhofer Straße eine eher positive Entwicklung abzuzeichnen. Nachdem in der letzten Woche die südliche Brückenhälfte von der Baufirma sorgfältig freigelegt wurde, liegt nun der Blick auf das Brückengewölbe frei. Es zeigt sich ein intaktes Brückengewölbe (siehe unser Foto), das so, wie es nun freiliegt, abgedichtet werden könnte (zum Beispiel mit Folien wie bei der Deponieabdichtung), um danach wieder verfüllt zu werden.

Nach einer Woche der Freilegung, einer Woche der Abdichtung und einer Woche der Wiederverfüllung könnte so der südliche Brückenteil schon in wenigen Wochen wieder zur Verfügung stehen. Danach könnte die nördliche Brückenhälfte ähnlich saniert werden. Weitere notwendige Mauerwerkssanierungen könnten nach Austrocknen der Brücke erfolgen.

Vorteile: Bauzeit von acht Monaten auf rund acht Wochen verkürzt, Baukosten auf einen Bruchteil reduziert, die Breite der Brücke wird auch mit Verweilfläche erhalten. Nachteile: keine.

In vielen Teilen Europas sind heute noch Brücken aus der Römerzeit in Betrieb. Entsprechend abgedichtet könnte auch die erst 140 Jahre alte Brücke Wüstenhofer Straße noch viele Jahrzehnte genutzt werden.

Wir bitten das Baudezernat, den Abriss des freigelegten Brückengewölbes zu stoppen, unseren Vorschlag noch einmal zu erwägen und zu kommentieren.

Wuppertalbewegung, Carsten Gerhardt, Vorsitzender, Friesenstraße

(Rundschau Verlagsgesellschaft)