„Spuren der Seelen“ Episodenroman über Schicksale in der Corona-Krise
Wuppertal · Blitzschnell hat Tanja Heinze reagiert. Fast zeitgleich mit dem Corona-Lockdown Mitte März begann sie mit den Arbeiten an ihrem neuen Roman „Spuren der Seelen“. Sechs Menschen, sechs Geschichten, sechs individuelle Vergangenheiten, die dem Umgang mit der Ausnahmesituation „Corona“ beeinflussen, Gegenwart und Vergangenheit miteinander verweben.
„Jedes Leben ist es wert, erzählt zu werden“, erklärt Tanja Heinze beim Treffen auf der Hardt. Den Ort, um über ihr neues Buch zu sprechen, hat sie selbst gewählt. Während um sie herum das Leben für mehrere Wochen in den Ruhemodus versetzt wurde, hat sie zusammen mit Hund Basco den Stadtpark in Elberfeld neu für sich entdeckt. Ursprünglich, erzählt Heinze, während sie auf einer Bank unter Bäumen Schutz vor dem Wuppertaler Regen sucht, sollte das Buch ein Sachbuch über die Auswirkungen der Corona-Maßnahmen werden. Am Ende schrieb sie dann aber doch einen Roman mit sechs Geschichten, die auch persönlich nicht spurlos an ihr vorbeigegangen sind.
Über mehrere Wochen begleitet hat die Wuppertaler Autorin zwei Velberter und vier Wuppertaler Protagonisten. In ihrem Buch erzählt sie die Geschichten von Lupine, einer Covid-19-Infizierten in Quarantäne, Corinna, Mutter eines Jungen in einer Forensik in Bayern, vom 13-jährigen Tim, der sieben Geschwister hat, von Vittoria, einer Schauspielerin im TiC-Theater, von Bernd, einem ehemaligen Schwimmtrainer, und von Petra, einer Wuppertaler Hundezüchterin.Die Personen in Heinzes Roman basieren auf real existierenden Menschen aus ihrem Umfeld, zum Schutz der Handelnden wurden die Namen durch Pseu- donyme ersetzt.
Alle Protagonisten haben in enger Zusammenarbeit Seite für Seite zusammen mit Heinze das Buch entstehen lassen. Gespräche führte die Autorin, gemäß der Abstandsregeln, am Telefon, belebt wurden die Erzählungen, als Ersatz für Begegnung im echten Leben, durch eine Menge Fotografien.
Überredet werden, eine Hauptrolle in Heinzes neuer Geschichte zu spielen, musste niemand. „Im Gegenteil, alle waren total begeistert, dass ich ihre Geschichte ausgewählt habe“, berichtet die Autorin. „Und alle Geschichten sind mir ans Herz gegangen.“ Zwar ist sich Heinze bewusst, dass die Corona-Krise noch längst nicht ausgestanden ist. An einem Punkt zum Ende kommen musste sie trotzdem und wählte den Moment, in dem die ersten Grenzen öffnen und Urlaub außerhalb der eigenen vier Wände wieder möglich ist. „Ich wollte zum Abschluss etwas Hoffnung geben“, erklärt sie die Wahl des Endpunktes.
Alle Roman-Protagonisten sind mittlerweile in der WhatsApp-Gruppe „Spuren der Seelen“ miteinander vernetzt und besprechen gemeinsam die Entstehung und Vermarktung des Romans, der mit 271 Seiten im August für 9,99 Euro bei „Books on demand“ erscheint. „Spuren der Seelen“ ist Tanja Heinzes elfter Roman, ihr nächster Krimi „Bärenmord“ ist für Februar 2021 geplant.