Wuppertaler Literatur Biennale 25 Autorinnen und Autoren zu Gast

Wuppertal · „Zuschreibungen. Geschichten von Identität“ – unter diesem Titel startet die diesjährige „Wuppertaler Literatur Biennale“. Vom 3. bis 10. September 2022 soll ausgelotet werden, wie Identität entsteht.

Auch Michael Zeller ist mit dabei.

Foto: Ryszard Kopczynski

Die Frage danach, wer man ist, beschäftigt die Menschheit individuell ebenso wie als Gemeinschaft seit Menschengedenken. Von Identität im modernen Sinn spricht die Sozialpsychologie erst seit Mitte des 20. Jahrhunderts. Entscheidend dafür sind kollektive Kategorien wie Religion, Nationalität, Hautfarbe, Klasse, Kultur oder Geschlecht – politische Kategorien der Zugehörigkeit wie der Abgrenzung, die ihre moderne Gestalt im 19. Jahrhundert erhielten. Sie prägen das Denken und Handeln bis heute, und es gilt mehr denn je, sie zu hinterfragen. Wirkmächtig und umkämpft wie nie, führen sie in die heikelsten Debatten dieser Zeit.

Geschichten sind Kern der Identität. Der Literatur und ihrem Vermögen, die Perspektiven zu wechseln, kommt in diesem Zusammenhang eine herausragende Bedeutung zu. Sie vermag es, Zuschreibungen von außen zu hinterfragen und zu überzeichnen, Identitäten zu konstruieren und aufzulösen.

Mit der „Wuppertaler Literatur Biennale“ 2022 und ihrem Motto „Zuschreibungen“ sind vom 3. bis 10. September Autorinnen und Autoren mit möglichst unterschiedlichen Blickwinkeln einladen, die sowohl auf inhaltlicher als auch auf formaler Ebene die Möglichkeiten des Erzählens von Identität ausschöpfen und damit auch die Debatten zur Identitätspolitik bereichern.

25 Autoren zu Gast

Autorinnen und Autoren der „Wuppertaler Literatur Biennale“ 2022 sind Irene Dische, Sharon Dodua Otoo, Kim de l'Horizon, Yannic Han Biao Federer, Tomer Gardi, Simoné Goldschmidt-Lechner, Norbert Gstrein, Dinçer Güçyeter, Abbas Khider, Amanda Lasker-Berlin, Safeta Obhodjas, Katja Petrowskaja, Jayrôme C. Robinet, Sasha Marianna Salzmann, Mithu Sanyal, Philipp Schönthaler, Daniel Schreiber, Antje Schrupp, Hermann Schulz, Riem Spielhaus, Andreas Steffens, Deniz Utlu, Avan Weis, Helim Youssef, Michael Zeller.

Die Biennale geht auf eine Initiative der literarischen Institutionen und Vereine und des Kulturbüros der Stadt Wuppertal zurück. Im Zweijahresrhythmus beleuchtet das Festival jeweils aus literarischer Perspektive an unterschiedlichen Orten in der Stadt ein brisantes aktuelles Thema: Freiheit (2012), unterwegs nach Europa (2014), Utopie Heimat (2016), #SchönLügen (2018), Berührungen. Tier – Mensch – Maschine (2020), Zuschreibungen. Geschichten von Identität (2022).

Veranstaltet wird die Biennale vom Kulturbüro der Stadt Wuppertal. Das Programm entsteht in enger Abstimmung mit literarischen Akteurinnen und Akteuren aus Wuppertal, kuratiert wird es 2022 von Ruth Eising, Torsten Krug und Julia Wessel.

Ermöglicht wird die Veranstaltung durch die Unterstützung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft Nordrhein-Westfalen, der Kunststiftung NRW, der Stadtsparkasse Wuppertal sowie der Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland, der Dr. Werner Jackstädt-Stiftung und der Firma Knipex. WDR3 ist Kulturpartner.