Wuppertaler Engelsforum Vortrag, Gespräch und Paketaufstände

Wuppertal · Welche Auswirkungen hatten die Hygienevorschriften und Auflagen der vergangenen eineinhalb Jahre auf das soziale Miteinander, die Körperbilder und auf die künstlerische Arbeit im Theater im Besonderen? Darum geht es beim „Engelsforum#1“ am Mittwoch (10. November 2021) ab 18 Uhr im Theater am Engelsgarten.

Symbolbild.

Foto: GK+

Der Philosoph und Anthropologe Dr. Matthias Burchardt von der Universität zu Köln faltet in seinem Eröffnungsvortrag das Begriffsfeld von Körper, Verkörperung und Körpersäften auf und fragt nach dem Entstehen eines neuen Menschenbildes und dem Wesen des „homo hygienicus“.

Eine Podiumsrunde mit Regisseur Henri Hüster (Hamburg), Schauspielintendant Thomas Braus, Kostümchefin Elisabeth von Blumenthal und Dramaturgin Barbara Noth gibt Einblick in die Praxis und die künstlerische Arbeit in Pandemiezeiten. Die Moderation übernimmt Matthias Burchardt.

Den dritten Teil des Abends bildet die Uraufführungspremiere des Kurzfilms „Die Paketaufstände von Wuppertal“ von Regisseur Martin Kindervater (München) und Videokünstler Jan Krämer (Köln). Die durch die Theaterschließung im November abgeschnittene Vorstellungsserie der Produktion von Gerhart Hauptmanns „Die Weber“ (auch ein Beitrag zum Jubiläumsjahr Engels 2020) veranlasste Regieteam, Schauspielerinnen und Schauspieler, die Aufführung nicht sang- und klanglos sterben zu lassen, sondern im Format einer „Mockumentary“, eines satirischen Dokumentarfilms, zu fragen, wie es mit den Nöten und Kämpfen der Theaterfiguren, die im zum Paketzentrum umfunktionierten Opernhaus prekäre Arbeit leisteten und den Aufstand gegen die Unternehmensführung von XXX Dreißiger („Mit System. Relevant“ - so der Konzernslogan) wagten, weiterging. Der Film wurde im Juni 2021 in nur zweieinhalb Tagen gedreht.

Im Anschluss an das „Engelsforum#1“ findet ein zwangloses Zusammenkommen und die Filmpremierenfeier mit den Mitwirkenden und dem Publikum im Foyer statt.