Mitmachaktion 200 Gesichter zum 200. Geburtstag von Friedrich Engels
Wuppertal · 200 Menschen aus Wuppertal werden am 28. November 2020 für den 200. Geburtstag von Friedrich Engels zu einem Gesamtkunstwerk – das ist die Idee hinter dem Kunstprojekt „Inside Out Engels“ von Kuratorin Valentina Manojlov. Das Engels-Haus wird nicht nur zu Friedrich Engels‘ 200. Geburtstag nach umfangreichen Sanierungsarbeiten offiziell wiedereröffnet, sondern auch verhüllt.
An der Frontfassade wird eine in einem riesigen Rahmen gespannte Stoffbahn angebracht, die Platz für ein Mosaik aus individuellen Schwarz-Weiß-Porträtfotos von 200 Wuppertalerinnen und Wuppertalern bietet, die mit ihren ganz persönlichen Engels-Botschaften ihre Gedanken an Wuppertals berühmtesten Sohn teilen. Im Vordergrund des etwa 15x15 Meter großen Banners schwebt ein großer, transparenter Kopf des jungen Friedrich Engels. Pünktlich zur Wiedereröffnung wird das Kunstobjekt wie ein Vorhang geöffnet und gibt den Blick auf das frisch sanierte Gebäude frei.
200 Menschen haben die Chance mitzumachen. Die Stadt Wuppertal ruft alle Wuppertalerinnen und Wuppertaler dazu auf, sich zu melden. Mitmachen kann jeder, der über 18 Jahre alt ist. Minderjährige können nur in Begleitung eines Erziehungsberechtigten teilnehmen. Teilnahmebedingungen und die Online-Anmeldung gibt es auf www.engels2020.de
Neben dem Porträt soll eine persönliche Botschaft an die Person Friedrich Engels formuliert werden: Welche Rolle würde Engels heute spielen? Wo würden Sie ihn wirken sehen? Was würden Sie ihm wünschen? 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit den stärksten Botschaften werden zu einem Fotoshooting eingeladen. Wer auf der fassadenhohen Stoffbahn vor dem Engels-Haus abgebildet sein möchte, sollte sich den 9. und 10. Oktober vormerken: An diesen beiden Tagen werden die Fotos in Barmen aufgenommen. Details wie Uhrzeit und Ort werden den Teilnehmern noch bekannt gegeben.
„Ich finde die Idee, Wuppertalerinnen und Wuppertaler bei der Wiedereröffnung des Engels-Hauses einzubeziehen, großartig. Jeder kann Teil dieser Aktion werden und seine Gedanken zu Friedrich Engels formulieren“, so Oberbürgermeister Andreas Mucke. „Wir wollen mit der Partizipation an dem weltweiten ,Inside Out Project‘ (IOP) des international bekannten französischen Street-Art-Künstlers JR eine bildgewaltige Aufmerksamkeit für die Person Engels erzeugen und eine Verbindung zwischen den Wuppertalerinnen und Wuppertalern und dem Engels-Haus schaffen“, erklärt Kulturdezernent Matthias Nocke.
Dr. Lars Bluma, Leiter des Historischen Zentrums: „Friedrich Engels in die heutige Zeit transformiert – das macht neugierig auf die neu konzipierte Dauerausstellung im Engels-Haus. Ich freue mich schon darauf: Engels kommt wieder nach Hause! Die Schau wird Leben und Werk des berühmten Wuppertalers zeigen und einen faszinierenden Einblick in die bürgerliche Alltagskultur der pietistischen Unternehmerfamilie Engels geben.“
„Es geht darum, Friedrich Engels ins Hier und Jetzt zu holen – jenseits von Fakten, Zahlen und geschichtlichen Hintergründen. Ihn in einen modernen, zeitgenössischen Kontext zu setzen, die Aufmerksamkeit aller Generationen und das altersübergreifende Interesse daran zu wecken, sich mit der Person Engels und der Frage, was er heute bedeutet und wer er heute wäre, auseinanderzusetzen“, erläutert Kuratorin Valentina Manojlov. Durch die Partizipation am IOP, einem der größten Kunstprojekte der Welt, wird laut Manojlov das Engelsjahr 2020 auf eine neue Wahrnehmungsebene gehoben: „Und das nicht nur hier vor Ort in Wuppertal, sondern weltweit verschafft es 200 Botschaften aus der Stadt internationales Gehör. Das Engels-Haus wird zum Erinnerungsort in unseren Köpfen, auch wenn das Engelsjahr vorbei und das Kunstwerk abgebaut ist.“
Das internationale „Inside Out Project“ (IOP) wurde von dem französischen Street-Art-Künstler und Fotografen JR, einem der gefragtesten Gegenwartskünstler der Welt, initiiert. Dabei sind bereits über 360.000 Porträts in 142 Ländern entstanden: Es ist eines der größten partizipativen Kunstprojekte der Welt.
Wuppertal war übrigens schon einmal IOP-Teil: Im Oktober 2014 wurden die Porträtfotos von 674 Wuppertalerinnen und Wuppertalern an die Fassade des ehemaligen Weinkontors an der Friedrich-Ebert-Straße 191 geklebt. Diese Aufsehen erregende Aktion ist seither das weltweit sichtbare Titelbild auf der IOP-Homepage (www.insideoutproject.net). Das Kunstprojekt nach Wuppertal geholt hat seinerzeit Valentina Manojlov im Rahmen ihres Konzepts street-a-tag – www.street-a-tag.de.
Aktuelle Informationen zu Engels2020 gibt es online unter www.engels2020.de