Wuppertaler Projekt "Planet K" will durch Musik verbinden "Wir suchen das Verbindende"

Wuppertal · "Planet K" nennt sich ein neuer Verein, zu dessen Gründungsmitgliedern die Musiker und Musikpädagogen Armin Alic und Björn Krüger gehören. Anliegen des Vereins ist es, Menschen aller Altersklassen und aller sozialer Schichten durch die Musik zusammenzubringen.

Björn Krüger (links) und Armin Alic gehören zu den Gründungsmitgliedern von „Planet K“.

Foto: Jörn Koldehoff

Seit Jahren ist Björn Krüger in der Musikszene unterwegs, nicht nur als Mitglied der Wuppertaler Kultband "Uncle Ho", sondern auch in sozialen Projekten bei der Alten Feuerwache, an Grundschulen, im Haus der Jugend, bei der Suchthilfe oder in der "börse".

"Irgendwie fehlte mir aber das Dach, unter dem ich meine Aktivitäten, viele davon auch ehrenamtlich, ansiedeln konnte. Also habe ich alle Menschen angesprochen, die ich kenne, und viele Mitstreiter gefunden, die ebenfalls ihre schon bestehenden Netzwerke eingebracht haben. So können wir neue Impulse geben, Türen aufmachen", erklärt der Musiker.

17 Mitglieder hat der Verein "Planet K" bis heute — Musiker, Kulturpädagogen, Theatermacher, aber auch ein Schornsteinfeger oder eine Krankenschwester. Mit dabei von erster Stunde an ist Armin Alic, der 1992 als Kriegsflüchtling aus Bosnien nach Wuppertal gekommen ist.

"Schon in meiner alten Heimat habe ich Musik gemacht, hier, am Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium, den Bass für mich entdeckt. Durch Krieg und Flucht traumatisiert war die Musik für mich Halt und Hafen. Jetzt möchte ich von dem, was ich in Wuppertal geschenkt bekommen habe, etwas zurück geben", so Alic, der als Profimusiker mit der Band "Almanac" und dem "Royal Street Orchestra" häufig auf Tournee ist.

Aber bei "Planet K" ist jeder willkommen, egal wie alt, egal welcher Nationalität, behindert oder nicht behindert. Inklusion bedeutet einfach offen für alles und jeden zu sein — soziale Inklusion eben.

"Das liegt uns sehr am Herzen, Musik ist für uns viel mehr als nur auf der Bühne zu stehen und den Applaus entgegenzunehmen. Es geht uns nicht darum, Profis auszubilden, sondern zu zeigen, dass jeder kreativ sein kann, in der Musik, beim Tanz, bei der bildenden Kunst oder im Theater. Seit drei Jahren arbeiten wir in Bochum beim Projekt 'Kultur macht stark' mit und sehen, wie viel man mit geringen Mitteln schon erreichen kann, auch um das Selbstbewusstsein der Teilnehmer zu stärken", erklärt Björn Krüger.

Soweit die kulturelle Arbeit von "Planet K" — außerdem aber möchte man eine Plattform bieten, auf der sich Menschen auf Augenhöhe begegnen können, die sich sonst niemals über den Weg gelaufen wären.

"Wenn man etwas erreichen möchte, muss man mit Herz und Gefühl dabei sein. Wir leben in einer Zeit, in der der Fokus auf Faktoren gelegt wird, die Menschen trennen. Wir suchen das Verbindende. Es ist ein Versuch, aber wir glauben daran", ist Armin Alic vom Erfolg überzeugt.

Beim Luisenfest trat "Planet K" erstmalig mit einer Bühne in Erscheinung, am Sonntag gab es das erste "Inklusive Sound-Festival" in Wuppertal. Auch in Zukunft möchte der Verein nicht hinter verschlossenen Türen arbeiten, sondern sich immer wieder in der Öffentlichkeit präsentieren.