Stößels Kömodie in Wuppertal „Landeier 2“ - ein kurzweiliger Abend

Wuppertal · Schon mal was von Busenbach gehört? Da gibt es wohl mehr heiratswütige Landwirte als Kneipen. Deren Suche nach Frauen fürs Leben und Geld zur Rettung der einzigen Gaststätte ist Thema der Boulevardkomödie „Landeier 2“. Stößels Komödie im Breuersaal präsentiert das Stück mit viel Lokalkolorit.

Die „Landeier“ sind wieder da.

Foto: Matthias Morawetz

Jan und Jens lieben Schafe und Schweine. Ihre Tiere haben sie im ersten Teil der Komödie jedoch verkauft. Von dem Erlös haben sie die Kneipe ihres alten Kumpels Heinz übernommen. Verzweifelt suchen sie immer noch weibliche Gesellschaft (man muss Teil eins nicht kennen, der Inhalt wird erzählt).

Deshalb zieht es die Herren ins schöne Wuppertal. Da das Geld nach der Tour knapp ist und die Wirtschaft vor der Pleite steht, sollen die ziemlich einfältigen Burschen an einem Tanzwettbewerb mit Preisgeld teilnehmen. Unterstützung erhalten sie von Heinz und Richard sowie deren Frauen Gertrud und Lavinia, jeder Menge Make-up und heißen Fummeln.

„Landeier - Jetzt geht's zum Scheunenfest“ von Marco Linke nach Frederik Holtkamp ist leichte Kost. Regisseurin Michèle Connah schafft es aber, dass das Stück trotz einiger flacher Witze Marke „Guck mal ein Eierleiner“ nicht peinlich wird. Ganz im Gegenteil fängt sie das Publikum gleich zu Anfang damit ein, dass es zahlreiche Referenzen zu Wuppertal gibt – obwohl die Landeier ursprünglich aus dem hohen Norden kommen.

Dem trägt Dirk Stasikowski als Schafbauer Jan mittels friesischem Dialekt Rechnung, was aber eher verwirrt. Denn alle anderen reden Hochdeutsch oder wie Gertrud sattes Wuppertalerisch. Auch musikalische Einspielungen der Wuppertaler Heimatband „Striekspöen“ und des Bergischen Heimatliedes gibt es. Ilka Schäfer als resolute Gertrud hat die Lacher auf ihrer Seite. Wenn sie ihren Mann Heinz anraunzt: „Mach’n Mund zu, gibt Blasenentzündung“, amüsieren sich nicht nur die Zuschauerinnen.

Lustig ist auch die Verwandlung von Schweinebauer Jens (Ben Krüger) in eine regelrecht weibliche Rampensau. Die anderen drei Ensemblemitglieder der Premierenbesetzung bleiben in ihren Rollen recht blass. Insgesamt bieten Stück sowie Darstellerinnen und Darsteller aber einen kurzweiligen Abend.

Es ist dem einzigen Wuppertaler Boulevardtheater zu wünschen, dass mit dem Wegfall von Eingangsbeschränkungen nun wieder mehr Gäste den Weg in den Breuersaal finden, der gerade die Busenbacher Kneipe beherbergt.