Solidaritätsfonds „EinTopf“ 3600 Euro gehen als Soforthilfe an Kulturschaffende
Wuppertal · 3.600 Euro wird der Wuppertaler Kultur-Solidarfonds „EinTopf“ in Kürze an vier Antragsteller auszahlen, über einen fünften Antrag wird erst im Juli entschieden, da noch nicht alle Fragen geklärt werden konnten. Das ist das Ergebnis der Jurysitzung am Montag, 29. Juni 2020.
Drei Vertreter freier Künstler und Kulturschaffender und eine Mitarbeiterin des städtischen Kulturbüros hatten sich per Online-Konferenz abgestimmt. Damit liegt das Budget des „Eintopfs“ derzeit bei knapp 30.000 Euro.
Das Geld geht - unabhängig von den staatlichen Notfallhilfen - an Wuppertaler aus Kunst und Kultur, die durch die Absage von Veranstaltungen aller Art in Existenznot sind. Die Mittel stammen aus Spenden und Erlösen diverser Hilfsaktionen, dazu kommt ein Drittel der virtuellen Eintrittsgelder, die an die lokale Streaming-Plattform „Stew.one“ gezahlt wurden.
Die Verwaltung der Mittel übernimmt das kommunale Kulturbüro. Über die Ausschüttung entscheidet die Jury, deren Besetzung wechselt. Der Wuppertaler Solidarpakt Kunst und Kultur, der den „EinTopf“ aufgesetzt hat, hat dafür gesorgt, dass das Bewerbungsverfahren einfach ist: ein beschreibbares PDF auf der Seite eintopfwuppertal.de versammelt die wenigen notwendigen Angaben.
„Wir vertrauen den Antragsstellenden, dass sie ganz genau wissen, wie die Unterstützung am besten genutzt werden sollte“, sagt Johannes Schmidt, der bei der Utopiastadt arbeitet und den „EinTopf“ mitbetreut. „Wir sammeln weiterhin Spenden, und den Antrag auf Unterstützung kann jeder aus der Kulturszene stellen - ganz gleich, ob Ton- und Lichttechniker, bildender Künstler oder Musiklehrer. Das ist meiner Meinung nach ein beispielloses, solidarisches Prinzip. Und die Resonanz gibt uns recht.“
Mit dem Fonds möchte der Solidarpakt den kulturellen Herzschlag Wuppertals erhalten und auch über die Stadtgrenzen hinaus wirken, sagt Schmidt: „Wir haben jetzt die einzigartige Chance Kulturschaffenden aus der ganzen Republik zu zeigen, dass sich Wuppertal um seine freie Kunst- und Kulturszene kümmert, dass Wuppertal ein toller Ort ist, um Kultur zu schaffen, dass man hier auch in Krisen eine großartige Szene an seiner Seite weiß, die sich hilft, ja, die sich untereinander rettet.“