Rundschau-Serie „Da war ich drin“ Gänsehaut im Großen Saal

Wuppertal · Schon der erste Moment, wenn der ausgezeichnete Konzertchor Wuppertal „Herr, unser Herrscher“ intoniert, sorgt für Gänsehaut. Und das wiederholt sich mehrmals.

Alle auf einen Blick bei Bachs Johannes-Passion am Karfreitag in der Stadthalle.

Foto: Bettina Osswald

300 Jahre war es am Karfreitag her, dass Bachs Johannes-Passion in Leipzig Premiere hatte. Ein außergewöhnliches Datum also, zu dem der Konzertchor mit dem Sinfonieorchester und sechs Solisten in den bestens besetzten Großen Saal der Stadthalle eingeladen hatte.

Es ist eine große Geschichte, die da erzählt wird. Verrat, Verhaftung, Verleugnung, Kreuzigung und Tod Jesu. Eine Geschichte, die (nicht nur) das Abendland seit 2.000 Jahren prägt. Ob man nun an sie glaubt oder auch nicht.

Zu erleben waren zwei Stunden, die sich intensiv angefühlt haben. Ideal das Zusammenspiel mit dem Sinfonieorchester, eindringlich – vor allen anderen Solisten – Tenor Daniel J. Tilch als Evangelist. Was sich unter der Leitung des sehr präzisen Thorsten Pech auf der Stadthallenbühne entfaltete, war eindringlich, dramatisch und stimmgewaltig. Zwar sind viele der gesungenen Worte nur schwer zu verstehen. Das aufwändige Programm-Textheft aber hilft darüber hinweg.

Fazit: Es ist Bach, also ist es großartig. Wer sich das zutraut, muss dem gewachsen sein. Allen, die hier auf der Bühne standen, ist das rundum gelungen. Viel, sehr viel Schlussapplaus. Vor allem für den Konzertchor Wuppertal.

Jammerschade, dass so etwas immer nur einmal aufgeführt wird.