Karfreitag um 18 Uhr Johannes-Passion auf dem Johannisberg

Wuppertal · Vor 300 Jahren wurde die Johannes-Passion uraufgeführt. Am Karfreitag (29. März 2024) präsentiert sie der Konzertchor Wuppertal unter der Leitung von Kantor Thorsten Pech in der damaligen Original-Besetzung. Beginn ist um 18 Uhr in der Historischen Stadthalle.

Der Konzertchor Wuppertal.

Foto: Bettina Osswald

Als Johann Sebastian Bach seine Johannes-Passion vor genau 300 Jahren am Karfreitag 1724 in der Leipziger Nikolaikirche zum ersten Mal aufführte, dauerte sie fünf Stunden. Die biblische Geschichte für Chor, Orchester und Solisten ist seitdem für viele Menschen ein kultureller Höhepunkt der Osterfeiertage, wenngleich sie selten länger als zwei Stunden präsentiert wird.

Auch in Wuppertal ist die Johannes-Passion fester Bestandteil der Kirchenmusik rund um Ostern. Jahrzehntelang führte das Sinfonieorchester sie am Karfreitag in der Historischen Stadthalle auf. Doch seit gut 15 Jahren gab es dort immer seltener Passionskonzerte, und in der Corona-Zeit musste schließlich ganz darauf verzichtet werden. „Wir wollen die Tradition wieder aufleben lassen“, erklärt Kantor Thorsten Pech. Und zwar in der musikalischen Originalbesetzung, die es vor 300 Jahren gab.

Der Chor spielt die Hauptrolle

Pech hat die musikalische Gesamtleitung des Passionskonzerts in der Historischen Stadthalle, das er gemeinsam mit dem Sinfonieorchester Wuppertal, dem Konzertchor Wuppertal und einem namhaften Solisten-Ensemble am Karfreitag um 18 Uhr aufführt. Mit dabei sind Daniel Jeremy Tilch als Evangelist und Daniel Ochoa (Wiener Staatsoper) als Jesus (Bass) sowie in den weiteren Partien Ina Yoshikawa (Sopran), Carola Günther (Alt), Thomas Jakobs (Tenor) und Andreas Beinhauer (Bariton).

n Bachs Johannes-Passion spielt der Chor die Hauptrolle, denn er verkörpert die Jünger, die Hohepriester und das Volk. Das Werk habe in seiner Dramatik opernhafte Züge, erklärt Pech. „Besinnliche Choräle und betrachtende Arien kommentieren jeweils die Erzählung durch einen Evangelisten, instrumental begleitet und in vielseitigen Klangfarben von Soloinstrumenten ausgedeutet.“

Mit der weltweiten Bach-Gemeinde verbunden

Auch 300 Jahre nach seiner Premiere könne die Johannes-Passion das Publikum noch berühren und etwas von der Dramatik der biblischen Handlung als auch von der menschlich nachzuempfindenden Tragödie am Ort des damaligen Geschehens in Golgotha vermitteln, meint der Kantor.

Und das nicht nur in der Historischen Stadthalle Wuppertal. „Wir verbinden uns am Karfreitag mit der weltweiten Bach-Gemeinde und führen parallel zu Thomanerchor und Gewandhausorchester in Leipzig und vielen anderen die Johannes-Passion auf“, freut sich Thorsten Pech.