Durs Grünbein ist Dichter, Übersetzer und Essayist und zählt zu den wichtigsten Autoren seiner Generation. Mit "Jahre im Zoo" schlägt er einen Erinnerungsbogen in seiner Heimatstadt Dresden; weit zurück, dorthin, wo das 20. Jahrhundert in frühen Konturen sichtbar wird bis hin zur Wende 1989. Im Anschluss an seine Lesung folgt ein Autorengespräch, das Andreas Platthaus (Frankfurter Allgemeine Zeitung) moderiert. Ein weiterer Gast des Abends ist Holk Freytag, früherer Indendant der Wuppertaler Bühnen und als solcher auch am Staatsschauspiel Dresden (2001-2009). Anlehnend an das Biennale-Thema "Utopie Heimat" wird die gegenwärtige Situation in Dresden, die durch Pegida geprägt wird, diskutiert. Am Dienstag (31. Mai) ab 19:30 Uhr in der City-Kirche Elberfeld.
Matthias Nawrat erzählt in seinem Roman "Die vielen Tode unseres Opas Jurek" eine tragikomische Familiengeschichte aus der Perspektive der Enkelgeneration. Diese hat mit den Eltern die Heimat Polen verlassen und wuchs in Westdeutschland auf. Der Tod des Großvaters bringt die Familie an dem Geburtsort Opole wieder zusammen. Matthias Nawrat, 1979 im polnischen Opole geboren, siedelte als Zehnjähriger mit seiner Familie nach Bamberg um. Sein Roman "Unternehmer" (2014), nominiert für den Deutschen Buchpreis, wurde u. a. mit dem Kelag-Preis ausgezeichnet. Am Mittwoch (1. Juni) ab 19:30 Uhr in der Viertelbar (Luisenstraße 96).
Norbert Scheuer versteht sich als Heimatautor im modernen Sinne. Wenn er zum Beispiel von der "inneren Eifel" erzählt, wie in seinen bekannten Romanen "Kall.Eifel" oder "Überm Rauschen". In seinem neuen, von der Literaturkritik gefeierten Roman "Die Sprache der Vögel" erzählt er Heimat — aus der Ferne und formuliert das so: Wenn es wahr ist, dass unsere Freiheit auch am Hindukusch verteidigt wird, dann könnte man sagen, dass unsere Heimat auch von dort erzählt werden muss. Lesung und Gespräch, Moderation Christoph Jürgensen. Am Donnerstag (2. Juni) ab 19:30 Uhr im TalTonTheater (Wiesenstraße 118).