3. Wuppertaler Sinfoniekonzert Ein Wiedersehen mit Carl St. Clair

Wuppertal · Ein auskomponiertes Lebewohl und zugleich ein zukunftsweisendes Schlüsselwerk verspricht das 3. Sinfoniekonzert „Lebewohl!“ am Sonntag (14. November 2021) um 11 Uhr und am Montag (15. November) um 20 Uhr in der Historischen Stadthalle Wuppertal.

Dirigent Carl St. Clair.

Foto: Marco Borggreve

Gustav Mahlers große Angst vor der 9. Sinfonie veranlasste ihn, nach seiner 8. Sinfonie, die berühmte „Sinfonie der Tausend“, „Das Lied von der Erde“ einzuschieben, um so dem vermeintlichen Schicksal ein Schnippchen zu schlagen.

Denn zu viele Komponisten haben ihre 9. Sinfonie nicht überlebt. Beethovens Neunte war eine Revolution in Tönen – und zugleich seine letzte vollendete Sinfonie. Anton Bruckner starb gar über der Arbeit an seiner Neunten. Und auch Schubert ist über seine Neunte nicht hinausgekommen. Ob Gustav Mahler mit seiner Idee eines Liedeinschubs dem scheinbar nahenden Unglück entgehen konnte? Nein, konnte er nicht. Mahler sollte mit seiner Sorge recht behalten, auch er starb noch vor der Fertigstellung seiner Zehnten.

Gustav Mahlers 9. Sinfonie ist ein auskomponiertes Lebewohl in all seinen emotionalen Facetten. Die Milde des Todes, das Versprechen einer Versöhnung, aber auch das Aufbäumen gegen die Unaufhaltsamkeit des Endlichen. Doch die Unmittelbarkeit und das Revolutionäre dieses Werks verleihen der Sinfonie gleichzeitig etwas Zukunftsweisendes.

Mahler verabschiedet sich von seinem Leben und seiner Musik und öffnet mit der Neunten zugleich die Tür zu einer neuen musikalischen Zeitrechnung. Die Intensität und die Wirkung von Mahlers 9. Sinfonie machen diese zu einem Schlüsselwerk am Beginn des 20. Jahrhunderts, das einen bleibenden Eindruck bei den Zuhörenden hinterlässt.

Ein Wiedersehen gibt es mit Carl St. Clair im 3. Sinfoniekonzert. Der amerikanische Dirigent war zuletzt im Oktober 2017 zu Gast in Wuppertal und wusste in einem Sinfoniekonzert mit Ludwig van Beethovens 5. und Dmitri Schostakowitschs 10. Sinfonie zu begeistern.

Am Montag findet um 19 Uhr eine Konzerteinführung mit Prof. Dr. Lutz-Werner Hesse statt. Die Eintrittskarte für das Sinfoniekonzert am Montagabend beinhaltet den kostenfreien Besuch der.

Die Corona-Schutzverordnung des Landes NRW macht es derzeit möglich, die Historische Stadthalle Wuppertal komplett für das Publikum zu öffnen. Tickets sind erhältlich bei der „KulturKarte“ (Kirchplatz 1 in Elberfeld), online unter www.sinfonieorchester-wuppertal.de oder telefonisch unter 0202 / 563-7666. Beim Einlass ist ein Impf- oder Genesungsnachweis vorzulegen.