ESC-Blog des Wuppertaler Musikexperten Peter Bergener Die „Favoriten“ haben es geschafft

Wuppertal / Malmö · Wie versprochen, gab es in der Tat ein spektakuläres 1. Semifinale des ESC in Malmö. Mir hat die Show sehr gut gefallen. Das schwedische Fernsehen (SVT) hat alles top organisiert.

Die spektakulären Finnen mit Peter Bergener (MItte).

Foto: Bergener

Da von 15 Ländern nur zehn ins Finale kamen, mussten wir uns von Aserbaidschan, Australien, Island, Moldawien und Polen verabschieden. Es tut mir für diese Beiträge leid, aber gebe zu, dass ich glücklich bin, dass meine Favoriten es geschafft haben und am Samstag (11. Mai 2024) im Finale zu sehen sind.

Topfavorit Kroatien (siehe mein Bericht über „Baby Lasagna“) ist ebenso weiter wie die Ukraine und Litauen. Doch für mich persönlich war es wichtig, dass die lustigen und satirischen Finnen mit „No Rules!“ der Band „Windows95man“ weiterkommen. Und natürlich allen aoran auch Luxemburg mit der Sängerin Tali und dem Song „Fighter“. Immerhin war Luxemburg 31 Jahre nicht beim ESC. und da fände ich es traurig, wenn sie ausgeschieden wären, zumal mir natürlich das Lied mit der eingängigen Melodie auch gut gefällt.

„Bambie Thug“ startet für Irland.

Foto: Bergener

Wie schon im Vorjahr entschied am Dienstagabend ausschließlich das Publikum über die Gewinner und Verlierer. Nachdem es nämlich 2022 zu Unregelmäßigkeiten bei manchen Expertengremien gekommen war, hatte sich die EBU entschieden, auf Jurys für das Halbfinale gänzlich zu verzichten. Im Finale jedoch bleibt es bei dem Votum 50 Prozent vom Publikum und 50 Prozent von den Zuschauerinnen und Zuschauern.

Litauen und der Sänger Silvester Belt mit dem Elektrobeat-Song „Luktelk“ überzeugte mich mit einer wirklich coolen Bühneninszenierung und vor allem, dass der Song in Landessprache gesungen wurde. Emotional wurde es eher bei Iolanda aus Portugal. Es kam bei mir und wohl auch bei vielen Zuschauerinnen und Zuschauern Gefühle der Melancholie auf, denn der Fadosong „Grito“ bekam auch das Finalticket.

Und ganz aufgewühlt hat mich natürlich der Beitrag aus Irland. Oh, mein Gott, da merkte man ja, das ist nicht nur der Eurovision Song Contest, sondern der Eurovision "Show" Contest. Was für eine Inszenierung der Sängerin „Bambie Thug“, die sozusagen durch Exorzismus auf der Bühne ins Finale kam. Die irische Sängerin wurde bekannt durch ihren Hyperpop und Gothic-Metal-Stil. Doch trotz aller ihrer lauten Töne zeigte sie im Refrain, dass sie Ballett studiert hat. Eine echt aufwühlende Performance, die mich von Anfang bis zum Ende des Songs mitgerissen hat, aber als Siegerlied käme es für mich eher nicht in Frage.

Ja, und was soll ich sagen: Der deutsche Beitrag durfte Dienstagabend ebenfalls präsentiert werden. Und unser Isaak überzeugte mit sehr schöner Bühneninszenierung und sang mit seiner Stimme alle an die Wand. Deutschland ist ja aufgrund der BIG5-Regel automatisch für das Finale gesetzt. Für Samstag hoffe ich, dass unser Song „I'm always on the run“ mit vielen Punkten honoriert wird.

Viele musikalische Grüße aus Malmö sendet der Euro-Music-Peter!