Der ESC-Blog des Wuppertaler Musikexperten Peter Bergener Der Botschafter, Cem Özdemir und ein Fado-Star
Wuppertal / Lissabon · Was war das für mich persönlich ein super Auftakt für das 2. Semifinale des ESC 2018: Ich habe vom deutschen Botschafter in Lissabon eine Einladung ins Goethe-Institut bekommen und habe die natürlich gerne angenommen.
So eine Einladung bekommt man ja nicht alle Tage …
Nach einer kurzen Ansprache des Botschafters im schönen Garten des Goethe-Institutes hat Claudia Pascoal ganz passend zu dieser Location ihren portugiesischen Beitrag zum ESC 2018 "O jardim" (zudeutsch: Garten) gesungen. Danach hat Michael Schulte mit seiner Gitarre live einen Song aus seinem Album, dann seinen Beitrag zum ESC 2018 ("You let me walk alone" vorgetragen - und noch eine Zugabe von zwei bekannten Siegerlieder der Eurovision: "Fly on the wings again" und "Satellite" zum Besten gegeben.
Danach kündigte der Botschafter noch eine Überraschung an: Die zurzeit bekannteste portugiesische Sängerin Mariza sang zwei typische Fado-Lieder, die einem richtig ans Herz gingen. Marisa dos Reis Nunes ist der Geburtsname dieser portugiesischen Fado-Sängerin, und sie ist momentan die weltweit erfolgreichste Künstlerin dieser Musikrichtung.
Nach einem kurzen Foto-Shooting mit den Sängern traf ich auch kurz noch den Grünen-Chef Cem Özdemir den früheren Bundesvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen, der mit seiner Frau hier zurzeit in Lissabon verweilt. Özdemir ist auf Einladung der Initiatoren der "Quo Vadis Europa"-Debattenreihe (des Goethe-Instituts in Lissabon, der Deutsch-Portugiesischen Industrie- und Handelskammer sowie der Bartholomäus-Brüderschaft der Deutschen in Lissabon) in die portugiesische Hauptstadt gekommen, um im Goethe-Institut mit Professor Fernando Rosas über die Frage "Populismus - eine Gefahr für Europa" zu debattieren.
Dann fuhr ich so schnell wie möglich in die Halle und traf dort nur begeisternde Fans, und es erwartete mich ein regelrecht spannender Eurovisions-Abend. Vor allem war ich vom Ergebnis überrascht, denn Russland hat es nicht geschafft, ins Finale zu kommen. Sloweniens Antwort auf Beyonce war top und kam so gut an, dass sie doch tatsächlich den Einzug ins Finale schaffte. Ja, die Dänen im Finale, das war klar, und Norwegen sowieso. Moldawiens witzige und fast trashige Show gehört jawohl genauso ins Finale so wie auch die wilden Jungs aus Ungarn der Pop-Metal-Band "AWS".
Wow, das wird ein spannendes und buntes Finale 2018. Einen richtig klaren Sieger habe ich bisher noch nicht gefunden und muss noch einmal in mich gehen und die Lieder, Auftritte und Begegnungen mit diesen Künstlern auf mich wirken lassen und dann meinen Tipp abgeben. Dieser ESC steckt voller Überraschungen.
Viele musikalische Grüße, Euer Euro-Music-Peter!