Die Rundschau-Chronik 2017 I wie immer wieder sonntags
Wuppertal · Während die SPD bundes- und landesweit schwere Schlappen einstecken musste, blieb Wuppertal sowohl im Mai und September unverändert "rot".
Bei der Landtagswahl verloren die Sozialdemokraten mit Pauken und Trompeten — und mussten die Regierung des Bundeslandes an die CDU abgeben. In den drei Wuppertaler Wahlbezirken allerdings lag das bekannte SPD-Dreigestirn Dietmar Bell, Andreas Bialas und Josef Neumann jeweils klar vorn — und holte erneut die Direktmandate. Auch bei Zweitstimmen platzierte sich die SPD stadtweit deutlich vor der CDU.
Weiterer Gewinner des Urnenganges am 14. Mai war die klar zweistellige FDP: Für sie sitzt deswegen aus Wuppertal (über die Liste) wieder Marcel Hafke im Düsseldorfer Landesparlament. Der unabhängige, auf Grünen-Ticket fahrende Kandidat Jörg Heynkes erzielte mit 15 Prozent einen Achtungserfolg, blieb aber letztlich chancenlos.
Aus SPD-Sicht zwar auch erfolgreich, aber deutlich knapper fiel das Ergebnis bei der Bundestagswahl am 24. September aus: Der neue und vergleichsweise unbekannte Kandidat Helge Lindh schaffte es, mit 31,52 Prozent seinen CDU-Mitbewerber Rainer Spiecker, der 29,6 Prozent holte, auf Platz 2 zu verweisen. Für Lindh hatte die Wuppertaler SPD eine aufwändige und stadtweit präsente Image-Kampagne mit zahlreichen Großplakaten gefahren.
Im Wahlkreis, zu dem Ronsdorf und Cronenberg gehören, gewann dagegen erwartungsgemäß der Wuppertaler CDU-Mann Jürgen Hardt. Die SPD hatte hier nicht den Hauch einer Chance: Sie landete gut acht Prozent hinter Hardt. Wiederum gab es auch im September Jubel bei der FDP: Das zweistellige Zweitstimmenergebnis der Liberalen brachte Manfred Todtenhausen per Listenplatz den Einzug in den Bundestag. Wuppertal ist damit mit vier Politikern im NRW-Landtag sowie mit dreien im Bundestag vertreten.