Die Rundschau-Chronik 2017 H wie Hängepartie

Wuppertal · Eine Seilbahn für Wuppertal — diese Idee polarisierte auch im ablaufenden Jahr die Wuppertaler wie kaum ein anderes Thema.

Dies ist nicht der erste Mast für die Seilbahn — vielmehr wurde in diesen Tagen ein mächtiger Antennenmast auf dem Dach des zukünftigen (?) Outlet-Centers installiert.

Foto: Rundschau

Zwar betreiben die Stadtwerke das Vorhaben weiterhin mit Verve. Zwar hat sich auch die Universität 2017 eindeutig für das neue Verkehrsmittel positioniert. Auch die Industrie- und Handelskammer und der Marketingverein "wuppertalaktiv" sprachen sich für die Idee aus. Und die Akteure des Vereins "Pro Seilbahn" versuchen weiterhin in der Bevölkerung Unterstützung zu finden.

Doch schon in der kommunalpolitische Szene machte sich zuletzt deutliche Vorsicht bemerkbar. Zwar mangelt es nicht an prinzipiell begeisternden Kommentaren, parteiübergreifend steht man hinter dem Projekt, vom Bahnhof zum Küllenhahn ab 2025 Gondeln schweben zu lassen. Doch der im September getroffene Grundsatzbeschluss hatte einen ganz wichtigen Vorbehalt: den der Finanzierung. Denn solche Abenteuer wie den Berliner Flughafen, die Hamburger Elbphilharmonie oder den Stuttgarter Hauptbahnhof kann und will sich Wuppertal nicht leisten.

Darüber hinaus merken die Parlamentarier durchaus den Gegenwind der nicht wenigen Seilbahngegner, die entweder vom Trassenverlauf betroffen sind oder die Ausdünnung des Busverkehrs fürchten und auch 2017 mit fundierten Expertisen die Zahlengerüste bezweifelten. Zudem fehlt — und das ist eine weitere wichtige Prämisse — der Erwerb des Grundstücks der Talstation von der Bahn, eine erstaunlich langwierige Prozedur. Aber ohne dies wird die Seilbahn nie zum Schweben kommen.