Bever-Talsperre Nach 85 Jahren ein neues Ringkolbenventil
Wuppertal · Der Wupperverband bereitet derzeit an der Bever-Talsperre eine nicht alltägliche, anspruchsvolle Baumaßnahme vor. Ein Ringkolbenventil im Staudamm wird erneuert. Die Projektkosten betragen rund 2,35 Millionen Euro.
Die Bever-Talsperre verfügt insgesamt über drei Ringkolbenventile. Zwei liegen in den Tiefen des Staudamms im Grundablass und verbinden den Zulauf- und den Ablaufstollen. Über die beiden Ringkolbenventile wird die Wasserabgabe an den Beverbach unterhalb des Dammbauwerks gesteuert.
Die Bever-Talsperre ging 1938 in Betrieb, seitdem sind die beiden Ringkolbenventile im Grundablassstollen in Funktion. Bei einer eingehenden Untersuchung hatte der Wupperverband festgestellt, dass das linke Ringkolbenventil Verschleiß aufweist. Daher wird es erneuert. Es befindet sich in einem Stollen mit einem Durchmesser von 1,2 Meter.
Der Verband wird daher ein Schienensystem in dem 100 Meter langen Stollen installieren. Das alte Ventil wird zerlegt und über das Schienensystem entfernt. Im ersten Schritt hat der Wupperverband am 5. Juni mit den Vorbereitungen am Baufeld begonnen. Zunächst wird eine Wasserhaltung gebaut, um den Baustellenbereich trocken zu halten. Parallel wird von Juni bis August das Schienensystem installiert. Anschließend kann das alte Ventil entfernt und abtransportiert werden. Das neue Ventil mit einem Gewicht von rund sechs Tonnen wird voraussichtlich Mitte September geliefert. „Wenn alles nach Plan läuft, ist das neue Ventil bis Ende Oktober installiert“, so der Wupperverband,
Während der Bauzeit wird die Mindestwasserabgabe aus der Talsperre über den Betriebsauslass – das dritte Ringkolbenventil – gewährleistet. „Bei Bedarf kann die Abgabe auch durch Einbeziehung des rechten Ringkolbenventils im Grundablass erhöht werden“, heißt es. Damit Reparaturen und die Revision dieses wichtigen Steuerungselements möglich sind, verfügt die Talsperre über drei Ringkolbenventile.
Die Baustelle wird im Bereich des Krafthauses und Einstiegshauses nahe der Hochwasserentlastungsanlage eingerichtet.