Technologiezentrum W-tec „W-stip“: Stipendium für die lokale Gründerszene
Wuppertal · Der Förderverein hinter dem Technologiezentrum W-tec hat ein eigenes Stipendium ins Leben gerufen. Damit sollen Gründerinnen und Gründer bereits ab dem Tag der Gewerbeanmeldung finanziell unterstützt werden.
Can Öcal gründete schon als Student seine eigene E-Bike-Marke. Aline Dücker und Lina Roggel stiegen aus der Modebranche aus und bauten ein Start-up für Vitalpilze auf. Die Freunde Sebastian Adams und Tim Platner kombinierten ihre IT- und Jura-Kenntnisse, um mit ihrer Software Prozesse in der Rechtsprechung zu vereinfachen. Diese Wuppertalerinnen und Wuppertaler haben alle eins gemeinsam: Sie haben Ihren Traum vom eigenen Start-up realisiert. Doch viele scheuen den Schritt in die Selbstständigkeit. Hier soll das neue Stipendium „W-stip“ ansetzen. „Es gibt in Wuppertal so viel Potenzial für gute Geschäftsideen. Mit unserem neuen Stipendium wollen wir Gründerinnen und Gründer dazu befähigen, diese Ideen auch tatsächlich umzusetzen“, so Lisa Köller, Gründungsberaterin beim W-tec.
Das Stipendium wird an Gründungsinteressierte noch vor dem Beginn der Selbstständigkeit vergeben. „Wir setzen mit dem Stipendium bewusst so früh wie möglich an. Gründerinnen und Gründer werden bereits ab dem Tag der Gewerbeanmeldung unterstützt“, so Köller. Um sich für das Stipendium zu bewerben, reichen daher schon eine spannende Idee und ein ausgearbeiteter Businessplan. Eine Jury entscheidet dann, ob ein Stipendium vergeben wird oder nicht. Diese setzt sich aus Mitgliedern des Fördervereins Technologiezentrum Wuppertal zusammen, zu denen Akteure aus der lokalen Wirtschaft gehören. Sie bewerten unter anderem, wie innovativ die Idee ist oder welchen Kundennutzen sie erfüllt.
Wer das Stipendium als Einzelperson erhält, wird ein halbes Jahr lang mit 1.500 Euro monatlich unterstützt. Teams erhalten bei maximal drei Personen jeweils 1.000 Euro im Monat. Zusätzlich wird ein kostenloses Büro im W-tec zur Verfügung gestellt. Auch umfassende Beratung, freie Teilnahme an Seminaren und Unterstützung bei der Netzwerkarbeit gehören zum Service-Paket. Finanziert wird das Stipendium, das künftig vier bis fünfmal im Jahr verliehen wird, aus den Mitteln des Fördervereins. Aber auch externe Sponsoren aus der Wuppertaler Wirtschaft sind willkommen.
Dabei soll das W-stip keine Konkurrenz zu anderen Programmen sein. „Wir wollen keine Start-ups aus der Region abwerben, die nur nach Wuppertal kommen, um Fördergelder einzuheimsen“, stellt W-tec-Geschäftsführer Dr. Martin Hebler klar. Es soll stattdessen ein Angebot für diejenigen sein, die sowieso in Wuppertal gründen möchten. Der lokale Bezug ist eine Hauptbedingung für die Vergabe des Stipendiums.