Otmar-Alt-Ausstellung in Wuppertal

Die Hochschul- und Landeskirchenbibliothek Wuppertal (Missionsstraße 11) zeigt bis zum 30. Juni 2015 den elf Grafiken umfassenden Luther-Zyklus "500 Jahre Reformation" des Künstlers Otmar Alt. Einer der bekanntesten deutschen Künstler der Gegenwart wurde dabei inspiriert vom Reformationsjubiläum und dem Themenjahr 2015 "Bild und Bibel".

Acht der elf Grafiken stellen (jeweils in farbig und in schwarz/weiß) die vier "Soli", die Alleinstellungsmerkmale der Reformation, dar. Diese vier Soli, die erst lange nach der Reformation so festgelegt wurden, sind der gemeinsame Nenner der evangelischen Kirchen: Sola fide — allein durch den Glauben wird der Mensch gerechtfertigt; Sola gratia — allein durch die Gnade Gottes wird der Mensch errettet; Sola scriptura — allein die (Heilige) Schrift ist die Grundlage des christlichen Glaubens; Solus Christus — allein Christus, nicht die Kirche, hat Autorität über Gläubige. Damit verbildlicht Otmar Alt die Kernbotschaft der Reformation und stellt sie in den Mittelpunkt seines Reformationsgedenkens. Zwei weitere Bilder, eins farbig und eins schwarz/weiß, beschäftigen sich mit Luther, die elfte Grafik mit der Reformation an sich.

Die Idee zu diesen Arbeiten kam Alt bei einem Abendessen in der Jakob-Kemenate in Braunschweig — einem Kultur- und Begegnungszentrum, das mit ihm zusammenarbeitet und den Luther-Zyklus seit Anfang 2015 als Wanderausstellung vergibt.

Die Grafiken erschienen 2014 in einer Künstlermappe in einer Auflagenhöhe von nur 95 Stück (symbolisch gewählt nach den 95 Thesen Luthers). Jede Mappe ist ein Unikat, weil Otmar Alt die Grafiken nach dem Druck noch individuell bearbeitet hat.