Ausstellung über das Jahr 1923 Als es nur noch Notgeld ab

Wuppertal · In der „Verteilungsstelle Kunst und Geschichte“ an der Sedanstraße 86/88 in Barmen startet am Freitag (3. November 2023( um 19 Uhr die Ausstellung „Das Krisen- und Inflationsjahr 1923 und das Wuppertaler Inflationsgeld“ mit vielen historischen Exponaten.

Mit diesem Plakat wird für die Notgeld-Ausstellung geworben.

Foto: Meike Wilkens

Das Jahr 1923 war gekennzeichnet von galoppierender Inflation und im Rheinland vor allem durch die Besetzung des Ruhrgebietes durch die Franzosen. Dokumente und andere Exponate umreißen die politische und soziale Situation im Wuppertal, im Rheinland und im Reich.

Besonderes Augenmerk liegt auf der Frage: Wie haben die Menschen damals die Situation erlebt? Die Ausstellung nimmt einen lokalgeschichtlichen Blickwinkel auf das dramatische Jahr ein und zeigt die Bemühungen der Arbeiterbewegung, der Verarmung entgegenzuwirken. Das Inflationsjahr im Wuppertal endete mit einem großen Streik – vermutlich dem größten der Stadtgeschichte –, um den Verlust des Achtstundentages abzuwenden.

Den Mittelpunkt der Ausstellung bilden die Sammlungen des lokalen Notgeldes – etwa 130 Scheine – sowie der Briefmarken, die anschaulich machen, wie brüchig das ökonomische Fundament war, auf dem die damalige Gesellschaft stand.

Dank der Mitwirkung der wichtigsten lokalen Sammler auf diesem Gebiet, Horst Kimpel und Hans-Jürgen Dobiat, werden diese Sammlerkollektionen erstmals in Wuppertal mit dem konkreten und zu ihnen passenden historischen und sozialen Hintergrund gezeigt.

Die Ausstellung wird kuratiert von Reiner Rhefus, der sich als ehemaliger Mitarbeiter des Historischen Zentrums mehr als 20 Jahre hauptberuflich mit der Industrie- und Sozialgeschichte des Wuppertals befasst hat. Außerdem gehört der Sammler Michael Kühle zum Kuratorenkreis. Die Ausstellung, zu der es auch ein Begleitprogramm mit Vorträgen, Führungen und Lesungen gibt, läuft bis zum 26. November.

Für Vereine und Institutionen, die Interesse an einer separaten Gruppenführung haben, können Termine vereinbart werden. Anfragen per Mail an neuhausrhefus@aol.com oder telefonisch unter 0202 / 76 35 53.