Sanierung und Aufstockung Realschule Vohwinkel: Erst Container, dann neues Zuhause
Wuppertal · Die einstöckigen Containeranlagen, deren knapp 140 Module seit dem 24. Juni 2024 an der Yorckstraße anrollen, sollen alles bieten, was die Realschule Vohwinkel ab dem kommenden Schuljahr in ihrem Ausweichquartier benötigt. Während wird ihr Hauptgebäude an der Blücherstraße saniert, umgebaut, erweitert und aufgestockt. Dort wird ab Mitte Juli die Baustelle eingerichtet.
So schnell wie möglich soll die Schule die Zweckbauten an der Yorckstraße wieder gegen ihr Stammhaus eintauschen können, das sich dann als Ort der Gemeinschaft für die Schülerinnen und Schüler sowie pädagogischen Kräfte präsentieren soll. Vorgesehen ist der Einzug in das sanierte Hauptgebäude in den Herbstferien 2026.
Die inklusive Realschule Vohwinkel soll dauerhaft vierzügig und eine gebundene Ganztagsschule werden. Dafür braucht es mehr Platz. Das pädagogische Konzept erfordert darüber hinaus einen völlig anderen Gebäudezuschnitt, als ihn die traditionelle Flurschule bietet. Außerdem benötigt das aus dem Jahr 1955 stammende Hauptgebäude ohnehin eine Sanierung.
Nach der Schadstoffsanierung des Hauptgebäudes werden zunächst die beiden zum Schulhof hin gelegenen Anbauten und der Zwischentrakt abgebrochen. Außerdem wird das Dachgeschoss des Hauptgebäudes zurückgebaut und der verbleibende Bestand bis auf den Rohbau zurückgebaut. Das Hauptgebäude wird im Erd- und im ersten Obergeschoss zum Schulhof hin erweitert und insgesamt um ein zweites Obergeschoss ergänzt. Die Mensa sowie der ebenfalls im Norden des Schulgeländes gelegene Fachraumtrakt werden nicht umgebaut und bleiben während der Gesamtsanierung im Schulbetrieb.
„Der Entwurf des vom Gebäudemanagement der Stadt Wuppertal beauftragten Architekturbüros sieht vor, die Schule durch den östlich gelegenen Haupteingang an der Blücherstraße über eine breite Treppe mit integrierten Sitzstufen zu erschließen. Über den Aufzug werden alle Stockwerke barrierefrei erschlossen“, teilt die Verwaltung mit.
Und weiter: „Der Eingangsbereich im Erdgeschoss dient als Begegnungsort und führt zu einem großen Mehrzweckraum, zur Bibliothek, zu den Musikräumen und zu Sanitäranlagen. Flexible Faltwände erlauben vielfältige Nutzungsmöglichkeiten: So kann der Mehrzweckraum für größerer Veranstaltungen als Aula mit Bühne dienen, aber auch in zwei kleinere unabhängig voneinander nutzbare Einheiten geteilt werden.“
Dem pädagogischen Konzept zur Folge soll der Mehrzweckraum auch während der Pausenzeiten als Ort der Begegnung und des Austausches dienen und der Schülerschaft als Erweiterung der Schulhoffläche dienen. Im Erdgeschoss des um ein halbes Stockwerk tiefergelegenen Westteils des Gebäudes liegen die Verwaltung und der Bereich für die pädagogischen Kräfte.
In den beiden Obergeschossen befinden sich jeweils drei Jahrgangscluster. In jedem Cluster sind vier allgemeine Unterrichtsräume, drei Gruppenräume, eine Teamstation und Stundentoiletten um eine „Gemeinsame Mitte“ als Raum zum Lernen, Spielen, Entspannen oder Bewegen angeordnet. Große verglaste Flächen schaffen Transparenz. Im östlichen Gebäudeteil sorgen zwei innenliegende Lichthöfe für natürliche Belichtung und lassen geschossübergreifende Sichtbeziehungen zu.
Die Fassade wird als vorgehängte, hinterlüftete Holzfassade realisiert. Farbige Sonnenschutzelemente setzen Akzente. „Das Erdgeschoss zeichnet sich aufgrund der großzügigen Glasflächen durch seine Transparenz aus. Das Flachdach wird teils als Gründach ausgebildet und teils zusätzlich als Standort für Photovoltaikanlagen genutzt. Für Heizung und Warmwasser sorgen zwei Luft-Wasser-Wärmepumpen zusammen mit einem Gas-Brennwertkessel, der die Spitzenlasten abdeckt“, heißt es.
Der Rat der Stadt hat die Gesamtsanierung für rund 32,9 Millionen Euro bereits im Mai 2023 beschlossen. Darin enthalten sind auch die Kosten für das eingeschossige Ausweichquartier in Containerbauweise an der Yorckstraße. Die Gesamtsanierung wird mit fünf Millionen Euro aus Mitteln nach dem Kommunalinvestitionsförderungsgesetz unterstützt.