Unterbarmen Wieder viel los auf ehemaligem Happich-Areal

Wuppertal · Das große Gelände an der Konsumstraße 45 ist zum Anziehungspunkt für kleine und mittlere Unternehmen geworden. Auch die Maschinenfabrik Johann Leimbach zieht es dorthin.

Viel los in der Konsumstraße 45: Das ehemalige Happich-Werk ist heute ein Gewerbepark mit über 20 ansässigen Firmen.

Foto: Wirtschaftsförderung Wuppertal

Das ehemalige Industrie-Gelände hat sich wieder zu einem lebendigen Gewerbestandort entwickelt. Auf dem über 200.000 Quadratmeter großen Areal an der Konsumstraße, wo einst die Automobilzulieferer Happich und zuletzt Johnson Controls ihre Werke hatten, haben kleine und mittelständische Unternehmen eine neue Heimat gefunden. Aktuell sind dort über 20 Betriebe ansässig, die zusammen vor Ort mehr als 1.000 Beschäftigte zählen.

Neuester Zugang wird die Maschinenfabrik Johann Leimbach GmbH sein. Das über 100-jährige Wuppertaler Traditionsunternehmen entwickelt und produziert Maschinen für die Kabelindustrie. Das international tätige Unternehmen ist auf Wachstumskurs. Der zentrale Verwaltungs- und Produktionsstandort am Ostersbaum wurde mit der Zeit zu klein, sodass schon 2018 ein Teil der Produktion ausgelagert werden musste. Damals wurde die Firma bei Suche nach einem Standort für ein zweites Werk in der Konsumstraße fündig. Bald wird der Firmensitz ganz dorthin verlagert. Zum Jahresbeginn 2024 werden die 85 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Maschinenfabrik in der Konsumstraße beschäftigt sein.

Dort befindet sich bereits eine bunt gemischte Nachbarschaft. In dem denkmalgeschützten Gebäudekomplex sind verschiedenste Firmen ansässig. So wie Display Creativ, Produzent von Werbe-und Funktionsdisplays, der Fachbetrieb für Photovoltaikanlagen enerix Bergisch Land, die Weiterbildungsakademie der DEKRA oder der Anbieter für Facility Services Vebego. Ein weiterer besonders namhafter Mieter ist vor zwei Jahren mit der Barmer Krankenkasse hinzugekommen, die ihr zentrales Druck- und Verteilzentrum sowie rund 250 Beschäftigte an die Konsumstraße verlegt hat.

Auch die Schaeffler-Tochter für Wiederaufbereitungsservices von Wälzlagern hat sich bei der Suche nach einem neuen Standort im letzten Jahr für das ehemalige Happich-Areal entschieden. Neben den genannten sind weitere Unternehmen dort angesiedelt, die in Großhandel, Logistik, Dienstleistung, Handwerk und weiteren Branchen aktiv sind. Damit ist das ehemalige Happich-Gebäude aktuell voll ausgelastet.

Historisch bedeutsamer Standort

Das Gebäude mit der roten Klinkerfassade und dem neungeschossigen Turm am Eingang wurde zwischen 1928 bis 1930 erbaut. Es diente als Betriebszentrale der Einkaufsgenossenschaft „Vorwärts- Befreiung“. Bis zu 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren damals dort beschäftigt. 1978 übernahm der Automobilzulieferer Happich das komplette Areal. In der Blütezeit waren in dem Werk über 3.500 Beschäftigte in Produktion und Verwaltung tätig.

In den Folgejahren ging es jedoch wirtschaftlich bergab, sodass der Standort 1996 auf nur noch 960 Mitarbeitende schrumpfte. Kurz darauf folgten Übernahmen durch amerikanische Unternehmen, zunächst durch die Becker-Group und später durch Johnson Controls. Jedoch konnte das ganze Areal nie mehr ganz ausgelastet werden. Produktionshallen standen leer, Teile des Gebäudes wurden verkauft. Schließlich schloss auch Johnson Controls 2016 seine Produktion und die letzten rund 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verloren ihre Arbeitsplätze.

Neue Nutzung als Gewerbepark

„Es war ein Glücksfall für den Standort, dass die GEBA Gruppe, die dem Standort Wuppertal sehr verbunden ist, sich der Fläche angenommen und das seit 1997 unter Denkmalschutz stehende Objekt revitalisiert hat“, sagt Martin Lietz von der Wirtschaftsförderung Wuppertal. Die GEBA Gruppe kaufte die Fläche nach und nach auf und entwickelte sie zu einem privaten Gewerbepark. „Es ist schön zu sehen, dass der historisch bedeutsame Standort wieder einen wichtigen Beitrag zur Standortsicherung für Unternehmen und Arbeitsplätze unserer Bergischen Oberzentrums leistet“, sagt Lietz. So wie für die Maschinenfabrik Leimbach, dem neuesten Zugang in der Konsumstraße.