NRW-Forderbescheid eingetroffen Mirke: 100.000 Euro für Helene-Weber-Denkmal und mehr
Wuppertal · Drei der vier Mütter des Grundgesetzes kommen aus NRW: Friederike Nadig aus Herford, Helene Wesel aus Dortmund und Helene Weber aus Wuppertal-Elberfeld. Ina Scharrenbach (Ministerin für Heimat, Kommunales, Bauen und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen) hat nun den Förderbescheid über 100.000 Euro überreicht.
Scharrenberg hatte 2019 das Jubiläum „70 Jahre Grundgesetz“ zum Anlass genommen, in den drei Städten Denkmäler für die drei bedeutenden Frauen anzuregen, um die drei Vorkämpferinnen für die Frauenrechte ins öffentliche Bewusstsein zu bringen. Die Ministerin ist nach Wuppertal gekommen, um den Bewilligungsbescheid aus dem Förderprogramm „Heimatzeugnis“ für eine Würdigung von Helene Weber persönlich an Oberbürgermeister Uwe Schneidewind zu übergeben.
„Wir haben unseren drei Frauen aus Nordrhein-Westfalen und Elisabeth Selbert viel zu verdanken: Ein Grundgesetz, das die freiheitliche demokratische Ordnung unserer Republik, unseres Landes, bis heute gestaltet, trägt und die Gesellschaft damit stärkt. Mit dem Denkmal in Wuppertal wird nun Helene Weber besonders gewürdigt und im Stadtbild sichtbar gemacht“, so Scharrenbach. Schneidewind: „Wir freuen uns sehr, dass wir durch die Unterstützung des Landes Helene Weber ehren können, die mit ihrem Einsatz für die Demokratie und für die Gleichberechtigung von Frauen auch heute ein großes, aktuelles Vorbild ist. Es ist schön, dass ihr in ihrer Heimatstadt Wuppertal ein Denkmal gesetzt wird, an dem viele Menschen im Quartier Mirke mitarbeiten und gemeinsam Gleichberechtigung erleben können.“
Die Zusage der Ministerin über 100.000 Euro ermöglicht es der Stadt nicht nur, ein Denkmal für Helene Weber zu gestalten, sondern auch ein vielfältiges Helene-Weber-Projekt zu entwickeln, an dem sich viele Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene beteiligen können. Roswitha Bocklage (Leiterin der städtischen Gleichstellungsstelle für Frau und Mann) und Anika Pütz, im Von der Heydt-Museum zuständig für Kunst im öffentlichen Raum, stellten der Ministerin das Konzept vor. Der Helene-Weber-Platz im Mirker Quartier, oberhalb der Kreuzkirche an der Ludwigstraße, wird in diesem Jahr zu neuem Leben erweckt. Er soll auch in den kommenden Jahren ein Ort der Begegnung sein und auf die Gleichberechtigung von Frauen und Männern hinweisen.
Auf dem Platz steht ein großer Lindenbaum, von dem zehn Pflasterstreifen sternförmig ausgehen. „Männer und Frauen sind gleichberechtig“: Der Paragraf 3 des Grundgesetzes wird von Grundschulkindern geschrieben, in den zehn Sprachen, die im Quartier am häufigsten gesprochen werden. Eine Jury wird zehn kleine Gewinnerinnen und Gewinner ermitteln, deren Kinderhandschriftzug in 20 Zentimeter breite Natursteinplatten eingemeißelt wird.
Ein von einer Künstlerin gestaltetes farbiges Wandbild auf der Betonwand des Platzes und eine Lichtinstallation kommen hinzu. In ruhiger, schwarz-weiß Grafik wird ein Porträt von Helene Weber und eines ihrer Zitate projiziert. Die Motive werden variieren, so dass sie über die Monate und Jahre hinweg in unterschiedlichen Motiven sichtbar wird. Eine Informationstafel über die junge Helene Weber ist ebenfalls geplant. Nach dem Studium hat sie 1901 als Volksschullehrerin in Wuppertal-Elberfeld gearbeitet.
Für das große Eröffnungsfest am 18. September von 14 bis 17 Uhr mit der Ministerin, dem Oberbürgermeister und Bezirksbürgermeister Thomas Kring ist eine weitere Kunstaktion geplant. In der Linde auf dem Helene-Weber-Platz, dem Symbolbaum für ein friedliches Gemeinschaftsleben, werden Wünsche und Forderungen von Kindern und Jugendlichen für ein gleichberechtigtes Leben hängen. Jede und jeder kann mitmachen. Die Institutionen im Quartier werden gebeten, Kunstprojekte hierfür durchzuführen, bei denen auch das Leben von Helene Weber behandelt wird.