„Ich mag Wuppertal sehr gern“

Uellendahl · Seit einem Jahr ist Holger Pyka als Pfarrer in der evangelischen Kirchengemeinde Uellendahl/Ostersbaum aktiv. Er fühlt sich wohl hier, will mindestens noch neun Jahre bleiben — und wartet sehnsüchtig auf eine Dauerkarte des 1. FC Köln.

Holger Pyka ist, obwohl es zunächst nicht danach ausgesehen hat, mit Leib und Seele Pfarrer — und im Uellendahl jetzt so richtig angekommen.

Foto: Bube

"Harte Bänke, dunkle Bücher und beschauliche Lieder, nee, das ist nix für mich" — so zitiert er einen Satz, den er laut seinen Eltern als Kind nach einem Kirchenbesuch gesagt haben soll. Heute ist Holger Pyka, 1982 in Köln-Mühlheim geboren und auch dort aufgewachsen, mit Leib und Seele Pfarrer. "Die Jugendarbeit in meiner Heimatgemeinde hat mir später, auch während meines Zivildienstes dort, so viele Antworten auf Fragen des Lebens geben und mich auf diesen Weg geführt."

Der verläuft abwechslungsreich: Theologie-Studium an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal und der Uni im schwedischen Lund, zwischendurch ein paar Semester Musik in Heidelberg, nach dem Examen Vikariat im Düsseldorf-Kaiserswerth verbunden mit einer Lehrtätigkeit am dortigen Berufskolleg, nach dem Probedienst in Köln-Dellbrück dann zum 1. Dezember 2015 die Anstellung in Wuppertal.

"Durch meinen in Wuppertal lebenden Onkel kannte ich die Stadt. Und da ich Wuppertal mag, hab ich sofort ja gesagt, als mir die Stelle angeboten wurde", berichtet Holger Pyka. Und weiter: "Die Gemeinde hier ist so lebendig, in vielen Bereichen, vor allem aber auch in der Flüchtlingsarbeit aktiv. Das ist ein christlicher Nährboden, auf dem ich gerne mitgestaltend wirke."

Doch damit nicht genug: Hin und wieder ist Pyka, der in der Schule wegen seiner vielen Freunde mit ausländischen Wurzeln türkisch gelernt hat, auch als Schwedisch-Dolmetscher gefragt. Er lehrt an der Kirchlichen Hochschule, zeichnet mit Leidenschaft und Erfolg Cartoons — und ist in der Poetry-Slam-Szene ein gefragter Gast. Außerdem ist der Pfarrer leidenschaftlicher Fan des 1. FC Köln: "Ich warte schon seit Jahren sehnsüchtig auf eine Dauerkarte, aber die Warteliste ist leider sehr lang. Aber da ist ja auch der WSV, mit dem lässt sich die Zeit gut überbrücken", so Pyka, der mit Familie in einer Uellendahler Siedlung wohnt und bleiben möchte.

"Bei den Gesprächen im Vorfeld der Anstellung hab ich den Wunsch geäußert, zehn Jahre bleiben zu wollen. Mit der Option auf Verlängerung. Und jetzt, ein Jahr später und so richtig angekommen, hoffe ich, dass er in Erfüllung geht. Ich mag Wuppertal sehr gern."