"Hilfeladen" in der Südstadt Sonntag zum Frühjahrsputz
Wuppertal · Eine Idee auch für andere Wuppertaler Stadtteile? Mit dem "Hilfeladen" in der Elberfelder Südstadt wollen die Gründer negativen Begleiterscheinungen gesellschaftlicher Veränderung entgegenwirken. Jetzt wird erstmal saubergemacht.
Pulsierende Quartiere mit mehreren Kneipen, mit kleinen Läden und Dienstleistern, die den alltäglichen Bedarf abdecken, dazu Treffpunkte für Alt und Jung bieten, wo ein reger Austausch stattfindet — das fehlt an manchen Stellen der Stadt.
Dr. Detlef Mamrot schaut beispielsweise auf die Südstadt, und weist daraufhin, dass gerade ältere Menschen am Strukturwandel vor der Haustür leiden: "Es gab hier einen ehemaligen Handwerker, der gut im Umfeld integriert war. Als ,seine' Kneipe, die letzte im Quartier, schloss, zog er sich zurück und wurde vergessen. Er starb allein in seiner Wohnung und wurde erst Wochen nach seinem Tod gefunden."
Gemeinsam mit Ellen Theis hat Mamrot jetzt den "Hilfeladen" an der Augustastraße 85 gegründet. Das Ziel: Im Bereich Grifflenberg positive Akzente gegen negative Begleiterscheinungen gesellschaftlicher Veränderungen zu setzen. "Wir bieten, gegen eine geringe Aufwandsentschädigung, kleinere Reparaturen und Unterstützung im Haushalt an. Dazu abwechslungsreiche Veranstaltungen hier in unseren Räumen, die Menschen ins Gespräch und in Kontakt bringen", sagen die "Hilfeladen"-Macher. Und weiter: "Wir möchten langsam ein Netzwerk aufbauen, dass die Anonymität durchbricht, soziale Strukturen belebt und Schritt für Schritt eine aktive Nachbarschaft formt, wo Menschen sich wieder gegenseitig helfen und aufeinander achten."
Die Stadt hat den "Hilfeladen" als Betreuungseinrichtung anerkennt, denn Ellen Theis und Detlef Mamrot sind qualifizierte Betreuungsassistenten, Theis außerdem Demenzbegleiterin sowie Mamrot psychologischer Berater. Benötigen pflegebedürftige Personen oder ihre Angehörigen praktische Unterstützung im Alltag, steht das "Hilfeladen"-Duo ebenso zur Verfügung wie Mamrot als Berater bei individuellen Krisensituationen und Coach für Unternehmen und Institutionen, die neue Wege suchen. Das alles ist nicht gratis: Bei Vorliegen eines Pflegegrades wird mit der Krankenkasse abgerechnet — oder die Auftraggeber bezahlen selbst. Theis und Mamrot: "Das sind Einnahmen, die wir, wie auch weitere Mitstreiter, brauchen, um den 'Hilfeladen' auf dauerhafte Füße zu stellen."
Jetzt gibt es übrigens eine ganz konkrete Aktion: Initiiert vom "Hilfeladen" findet am Sonntag (8. April 2018) rund um den Emil-Uellenberg-Platz und den "Schwarzen Mann" ein Frühjahrsputz statt. Müllsäcke und Handschuhe werden gestellt, Kaffee und Kuchen gibt's auch.
Wer mitmachen möchte, ist herzlich willkommen. Um Anmeldung unter Telefon 0202 / 496 06 196 oder 0151 / 265 834 53 wird gebeten.