Geplanter Ausbau der L419 VCD: „Wo bleiben große Demonstrationen?“
Wuppertal · Der Regionalverband Bergisches Land des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) übt scharfe Kritik am Planfeststellungsverfahren für den Ausbau der L419 auf den Wuppertaler Südhöhen. Der Wortlaut.
„Zwei Jahre lang konnte man noch auf einen Sieg der Vernunft hoffen, doch jetzt wurde der gigantische Ausbau der L 419 (Parkstraße) in Ronsdorf von der Bezirksregierung abgesegnet. Mit dem Planfeststellungsbeschluss hat Straßen NRW Baurecht, es sei denn, der Ronsdorfer Verschönerungsverein hat mit seiner Klage noch Erfolg.
Leider ist zu erwarten, dass die Straßenbaubehörde vorher schon Tatsachen schafft und massenhaft Bäume abholzt. Dass der jetzt beschlossene Ausbau völlig überzogen ist und darüber hinaus keine verkehrliche Entlastung schafft, wurde hinreichend bewiesen. Dass man mit diesem Straßenbau viel Geld zum Fenster hinaus wirft, dass eigentlich dringend für die Verkehrswende benötigt würde, kümmert auch nicht.
Die Befürworter des Autobahnprojekts dürfen also ihr Lieblingsspielzeug behalten, niemand nimmt ihnen ihr Förmchen ab. Was kümmert uns die Zukunft, nach uns die Sintflut und die wird kommen! Wenn die Autobahn fertig ist, wird man sie erst recht nicht mehr benötigen, weil an der Verkehrswende kein Weg vorbeiführt. Sehr viele Menschen beklagen starke Beeinträchtigungen durch einen überbordenden Auto- und LKW-Verkehr, dessen negative Folgen für die Gesundheit sind längst nachgewiesen
Der Verkehrsbereich nimmt in Deutschland eine unrühmliche negative Spitzenstellung in Sachen nachhaltiger Entwicklung ein. In allen anderen maßgeblichen Bereichen wurden seit 1990 Fortschritte erzielt, der momentan amtierende Bundesverkehrsminister besteht jedoch weiterhin auf eine Sonderstellung und keiner seiner (häufig Grünen) Amtskollegen in den Ländern muckt auf.
Dürfen wir uns das weiter gefallen lassen? Wo bleiben große Demonstrationen für eine Verkehrswende, gegen eine Autobahn über die Wuppertaler Südhöhen?“