Küster André Prins „Die Menschen sollen sich hier wohlfühlen“
Wuppertal · André Prins ist Küster in Evangelisch Ronsdorf und kümmert sich mit viel Liebe um Kirche, Gemeindehaus, den festlich geschmückten Weihnachtsbaum und um vieles mehr.
Wenn es ans Schmücken des Weihnachtsbaums in der Lutherkirche und im Gemeindezentrum geht, braucht André Prins Zeit und Ruhe. Er hat eine genaue Vorstellung davon, wie der Baum aussehen muss.
Die Baumspitze ist wichtig, Strohsterne dürfen natürlich nicht fehlen und die Farbe der Kugeln muss gut aufeinander abgestimmt werden. Nicht zu üppig darf der Baum geschmückt sein, aber natürlich auch nicht zu sparsam.
Die Kugeln müssen schön glänzen
„Ich gucke ihn mir aus jedem Winkel an und mache Fotos, um zu begutachten, ob alles perfekt ist“, sagt der Küster der Gemeinde Evangelisch Ronsdorf und schmunzelt. „Manchmal mache ich mir dazu auch Musik an, setze mich auf eine Kirchbank und hänge die Kugeln besser ins Licht, damit sie schön glänzen.“ Direkt vom Eingang aus soll man den perfekten Blick auf den Baum bekommen. Das ist André Prins wichtig. „Wenn ich etwas mache, dann mache ich es gerne vernünftig“, sagt er. „Dabei habe ich auch die Details im Blick.“
Seit 2017 ist der 53-Jährige Küster der Gemeinde. Er fühlt sich verantwortlich für die Kirche, das Gemeindezentrum und das umliegende Gelände und möchte das alles „tipptopp“ aussieht.
Stolz ist er darauf, dass auf dem Kirchplatz kein Müll und keine Flaschen mehr herumliegen, wie es früher häufig vorkam. Vor allem legt er aber großen Wert darauf, dass sich die Menschen, die zur Gemeinde kommen, wohl fühlen.
Liebevolle Dekoration zu Erntedank
Und dazu gehört natürlich eine gepflegte Umgebung und auch eine zur Jahreszeit passende Dekoration. „Natürlich gelingt nicht immer alles perfekt, dafür fehlt die Zeit, aber ich versucht das Beste rauszuholen“, erklärt Prins, der vor seiner Anstellung bei der Gemeinde als selbständiger Handwerker gearbeitet hat.
So dekoriert er Kirche und Gemeindesaal nicht nur zu Weihnachten liebevoll, sondern auch zum Erntedankfest und bei anderen Anlässen wie bei Konfirmationen, Taufen oder Hochzeiten. „Maiskolben, Stroh und Heu und manchmal auch selbstgetrocknete Blumen gehören für mich an Erntedank einfach dazu“, sagt Prins. Und ein frisch gemähter Rasen vor jeder Hochzeit ist für ihn eine „Selbstverständlichkeit“.
Fürsorge für Gemeinde und Gäste
Wenn seine liebevolle Fürsorge, so wie das extra Getränk, dass für die aufgeregte Braut in der Sakristei bereitsteht, dann bemerkt und geschätzt wird, freut er sich umso mehr. „Nach einer Hochzeit sagte die Kusine der Braut anschließend einmal: Hier möchte ich auch heiraten, das ist so schön. So was ist natürlich Bauchpinselei für mich“, gibt Prins schmunzelnd zu.
„Erinnerungen an solche Tage nimmt man fürs Leben mit. Da müssen die Rahmenbedingungen einfach stimmen und dazu kann ich einen Beitrag leisten“, ist er überzeugt.
Von der Arbeit hängt viel ab
Natürlich gehört zu den Aufgaben eines Küsters noch viel mehr dazu: André Prins und seine Kolleginnen und Kollegen in den anderen Gemeinden betreuen die Gottesdienste und anderen Veranstaltungen in der Kirche, kümmern sich um die Bestuhlung und die Tontechnik und sorgen dafür, dass bei den Fremdvermietungen alles vorbereitet und organisiert wird.
Wenn etwas kaputt geht, kümmern sie sich entweder selber um die Reparatur oder informieren die entsprechenden Handwerker. „Als Küster bewegt man sich eher im Hintergrund. Aber an unserer Arbeit hängt viel dran“, sagt Prins.
Durch ihre Präsenz in den Gebäuden und Anlagen der Gemeinde sind er und seine Kollegen häufig auch die ersten Ansprechpartner für Besucher, Gäste und Gemeindeglieder. „Die meisten von uns sind mit dem Herzen dabei. Und weil man uns fast täglich antrifft, sind wir ein wichtiges Bindeglied für die Gemeinden“, bringt es André Prins auf den Punkt.
Im Einsatz für die Senioren in der Gemeinde
Für sein Engagement für die Gemeinde bekommt er viel zurück. „Ich schätze die Gemeinde und das Presbyterium sehr. Sie haben viel Verständnis für meine Familie und mich, wenn zum Beispiel mal eines der Kinder krank ist“, sagt Prins, der vier Kinder hat und mit seiner Frau und der Familie außerhalb des Gemeindegeländes wohnt.
Auch die Senioren, die André Prins immer für die Montagsrunde im Gemeindezentrum mit seinem Bus zuhause abholt, hat er sehr ins Herz geschlossen. „Viele von ihnen kommen nur noch selten vor die Türe. Die freuen sich sehr, wenn ich komme und warten schon. Das ist mein schönstes Erlebnis in der Woche.“ Auch für sie legt er sich beim Schmücken des Weihnachtsbaums besonders ins Zeug: „Viele von ihnen haben gar keinen eigenen Baum mehr. Ihnen mache ich gerne eine besondere Freude.“