Freitag ab 15 Uhr Menschenkette um Kaufhof-Filiale geplant
Wuppertal · Rund um die „Galeria Karstadt Kaufhof“-Filiale in Wuppertal-Elberfeld soll am Freitagnachmittag (16. Mai 2023) ab 15 Uhr eine Menschenkette geschlossen werden. Dazu rufen die Gewerkschaft ver.di., der Betriebsrat und der DGB auf.
Ziel sei es, „der Solidarität zum Erhalt ihres Warenhauses Ausdruck zu verleihen“. Die mehr als 100 Beschäftigten am Elberfelder Standort hatten im März 2023 mitgeteilt bekommen, dass sie am 31. Januar 2024 ihre Arbeitsplätze verlieren. „Die Filiale soll geschlossen werden und somit sollen erneut die Beschäftigten für die Fehler des Managements bezahlen! Seit Dezember 2019 haben die Beschäftigten für ihre Standort- und Beschäftigungssicherung, auf bis zu 5.500 Euro Entgelt/Sonderzahlung pro Jahr verzichtet“, kritisiert ver.di.
Bereits um 14 Uhr beginnt auf dem benachbarten Willy-Brandt-Platz eine Kundgebung. „Der Innenstadt Elberfeld soll ein wichtiger Anker genommen werden. Die Folge ist die Verödung der Innenstadt, wie am Beispiel von Wuppertal-Barmen zu sehen ist“, befürchtet die Gewerkschaft.
Der Kampf um den Standort werde vom Betriebsrat, den Beschäftigten, dem Filialleiter, den umliegenden Händlerinnen und Händlern, dem Oberbürgermeister, dem Bezirksbürgermeister, den Kundinnen und Kunden sowie den Einwohnerinnen und Einwohnern von Elberfeld unterstützt.
Nachdem die Schließung angekündigt worden war, hatte Wuppertals Oberbürgermeister Uwe Schneidewind im März nach eigenen Angaben „intensive Gespräche sowohl mit den Eigentümern der Immobilie als auch mit der Konzernzentrale von Galeria-Kaufhof-Karstadt (GKK) und der Filialleitung vor Ort“ geführt – allerdings ohne Ergebnis. Der Schritt sei im Rahmen der geplanten wirtschaftlichen Sanierung unumgänglich, hieß es von Unternehmensseite.
Seitdem läuft parallel die Diskussion, wie das imposante historische Gebäude künftig genutzt werden kann. Unter anderem gibt es den Vorschlag, dort die Zentralbibliothek unterzubringen. Das Land NRW hat unterdessen angekündigt, ein Fünf-Millionen-Soforthilfeprogramm aufzulegen, mit dessen Hilfe Machbarkeits- und Umfeldstudien an den Schließungsstandorten unterstützt werden sollen.