Großes Problem Taubenkot in Barmer City sorgt für Ärger

Wuppertal · In den vergangenen Wochen gingen in der Rundschau-Redaktion mehrere Anrufe und E-Mails zu einem Taubenkot-Hotspot in der Barmer Innenstadt ein, der viele Passantinnen und Passanten verärgert. In einer Passage sollen sich dort die Exkremente der Vögel zentimeterdick sammeln. Ein Lagebericht.

In dieser Passage in der Barmer Fußgängerzone wird jeder Gang zum Kot-Slalomlauf.

Foto: Wuppertaler Rundschau/mivi

Schauplatz ist die ehemalige „Strumpf Seidel“-Passage zwischen dem Werth im Bereich der Hausnummern 12 und 14 und der Schuchardstraße auf Höhe der Hausnummern 11 und 13. Schon bevor wir den Durchbruch überhaupt passieren, hören wir lautes Taubengurren. Im Inneren finden sich die Beschreibungen aus den Leserbriefen und Anrufen wieder: Auf den Klimageräten für die angrenzenden Geschäfte sitzen die Vögel. Gleich darunter sammelt sich ihr Kot. Weiß. Großflächig. Selbst die Schaufensterscheibe eines leer stehenden Ladenlokals ist völlig verdreckt. Doch nicht nur dort halten sich die Tiere auf. In der gesamten Passage scheinen die Tauben verschiedenste Schlupflöcher als Unterkunft und auch als Brutstätte zu nutzen.

Besucherinnen und Besuchern der City und Anliegerinnen und Anliegern sind die Tauben in der Passage schön länger ein Dorn im Auge. Während an vielen Stellen in der Innenstadt (neue Leitungen, neues Pflaster, Tanz-Schaufenster direkt nebenan) kräftig gebuddelt, erneuert und kulturell investiert wird, passiert hier gar nichts – finden einige Leserinnen und Leser. Einige von ihnen haben sich bereits an die Stadt gewendet. Ein Auszug eines Schreibens: „Ich hatte den Oberbürgermeister über die nicht zu akzeptieren Zustände informiert. Mir wurde durch das Büro des OB mitgeteilt, dass sie den Sachverhalt an das Ordnungsamt weitergeleitet haben. Bislang keinerlei Reaktion seitens der Stadt Wuppertal. Auch wenn es sich hier um privaten Grund und Boden handelt, so ist es ein öffentlich zugänglicher Bereich.“

Privat – das sei auch der Grund, warum der Stadt bei diesem Thema die Hände gebunden seien, so das Presseamt: „Als Stadt dürfen wir erst tätig werden, wenn wir in den Bereich der Gesundheitsgefährdung kommen. Diesen Fall haben wir hier nicht.“ Das Gespräch mit dem Eigentümer zu suchen, um eine Lösung für das Problem mit dem Taubendreck zu finden, sei bislang nicht vorgesehen.

Der Kot sammelt sich zentimeterdick.

Foto: Wuppertaler Rundschau/mivi

Ein Gespräch, das bietet Eva-Maria Scheugenpflug, Vorsitzende des Wuppertaler Tierschutzvereins, dem Eigentümer an: „Man muss aufeinander zugehen, um diese Probleme zu lösen. Da Tauben standorttreu sind, wird sich dort nichts von alleine regeln. Der Besitzer dieser Immobilie kann gerne auf uns zukommen und wir überlegen gemeinsam, was man unternehmen könnte. Zwar gibt es ein Taubenhaus in Barmen, aber für die Menge an Tauben wäre ein weiterer Standort wünschenswert. Über die Tauben in unseren Städten gibt es viele Meinungen. Ich kann verstehen, dass solche Hotspots und der viele Kot die Menschen verärgern. Wir sollten aber nicht vergessen, dass unsere Stadttauben keine Wildtiere sind, sondern ursprünglich von domestizierten Haustauben aus Taubenschlägen abstammen. Diese vermeintliche ‚Plage‘ ist ein menschengemachtes Problem.“