Fußball-Regionalliga WSV-Trainer Mehnert: „Da helfen die Fans sehr“

Wuppertal · Mit einem Heimspiel gegen den SV Rödinghausen startet der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV am Samstag (14. August 2021) um 14 Uhr im Stadion am Zoo in die neue Spielzeit. Im Interview mit Rundschau-Redakteur Jörn Koldehoff blickt Trainer Björn Mehnert auf die Aufgabe und die Saison.

WSV-Trainer Björn Mehnert (2.v.li.) im Pokalspiel gegen den VfL Bochum.

Foto: Dirk Freund

Rundschau: Herr Mehnert, was überwog zu Wochenbeginn – der Frust über das DFB-Pokal-Aus gegen den Bundesligisten VfL Bochum oder die Genugtuung, es bis in die Verlängerung geschafft zu haben?

Mehnert: „Die Mannschaft ist mental gefestigt. Montag hatte sie frei. Als wir uns am Dienstag getroffen haben, überwog der Stolz über das, was sie geleistet hatte gegen einen Bundesligisten. Wobei man schon merkte, dass es körperlich anstrengend war.“

Rundschau: Also läuft nun eine „dosierte“ Trainingswoche?

Mehnert: „Nein. Gestern hatten wir zwei Einheiten, die erste eher mit kognitiv-koordinativen Elementen, die zweite mit Passübungen. Heute war wieder ein Belastungstag in Turnierform. Morgen beschäftigen wir uns mit den Standardsituationen, Freitag ist das Abschlusstraining.“

Rundschau: Ein Teil des Rödinghausener Teams musste in den vergangenen beiden Wochen in häusliche Quarantäne. Ein Vorteil für den WSV?

Mehnert: „Das kann ich am Samstag gegen 15:50 Uhr beantworten (lacht). Ich glaube nicht, dass der SVR groß aus dem Rhythmus gekommen ist. Vielleicht ist er jetzt sogar umso heißer auf den Start. Unser Chefscout Gaetano Manno hat die Mannschaft noch einmal am Dienstagabend im Testspiel beim Nord-Regionalligisten HSC Hannover (1:2-Niederlage, Anm. der Red.) beobachtet. Rödinghausen ist eine Top-Mannschaft der Regionalliga, und das sich sicher keine Floskel. Der SVR war in den vergangenen Jahren immer unter den Top 5 oder 6, einmal sogar Meister. Ich zähle sie zum Verfolgerkreis, der je nach Saisonverlauf auch in den Kreis der Favoriten stoßen kann. Ba-Muaka Simakala und Lukas Kunze (beide zum VfL Osnabrück, Anm. der Red) sind zwar gegangen. Mit Patrick Choroba aus Verl, dem gesperrten Kevin Hoffmeier aus Lippstadt und dem vom BVB II ausgeliehenen Aday Ercan haben sie sich aber gut verstärkt. Und Leute wie Daniel Flottmann, Julian Wolff und Mirko Schuster sind gestandene Spieler. Das ist schon ein Brett. Aber Rödinghausen weiß natürlich auch, dass der WSV kicken kann. Es ist für uns sicher kein Nachteil, schon ein Pflichtspiel absolviert zu haben.“

WSV-Pokalfight gegen VfL Bochum
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Foto: Dirk Freund

Rundschau: Sie sagten, der DFB-Pokal sei eine andere Aufgabe als die Regionalliga. Bezieht sich das auch auf die Aufstellung?

Mehnert: „Wir werden sicher nicht sechs Mal wechseln. Aber aus taktischen Gründen ist die ein oder andere Änderung möglich. Grundsätzlich gilt: Wir haben einen extrem starken Kader in der Breite. Deshalb wird es auch an jeden Spieltag zu Härtefällen kommen. Das müssen die Jungs akzeptieren. Es zeichnet eine gute Mannschaft aus, wenn jeder sein persönliches Interesse hintanstellt. Das sind wir auf einem guten Weg.“

Rundschau: Wie sieht es personell aus?

Mehnert: „Bislang erfreulich! Isaak Akritidis ist wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen, Durim Berisha ist auf dem Weg und im individuellen Training. Ich denke, er stößt nächste Woche wieder dazu. Christopher Schorch braucht noch etwas, er befindet sich noch in der Reha. Nicht zuletzt deshalb und wegen der Verletzung von Durim haben wir ja Lion Schweers verpflichtet.“

Rundschau: Wer sind aus Ihrer Sicht die Regionalliga-Favoriten?

Mehnert: „Natürlich RW Essen, das das ja auch von sich selbst sagt. Preußen Münster hat den Kader komplett zusammengehalten, Fortuna Köln war stark auf dem Transfermarkt unterwegs. Nicht außer Acht lassen sollte man RW Oberhausen. Das ist eine erfahrene und robuste Mannschaft, die Trainerfuchs Mike Terranova hat. Dazu Rödinghausen und vielleicht ein, zwei andere.“

Rundschau: Etwa der WSV?

Mehnert: „Unser Ziel ist es, hart zu arbeiten. Was herausspringt, werden wir dann sehen.“

Rundschau: Gegen Rödinghausen dürfen 4.100 Fans kommen. Wird das Stadion am Zoo „ausverkauft“ sein?

Mehnert: „Darauf hoffe ich natürlich. Das Wetter soll ja auch schön werden. Ich kann nur an alle Fans, Sympathisanten sowie Fußballinteressierten appellieren: Unterstützt die Mannschaft, sie hat es echt verdient! Es wird im Spiel auch Phasen geben, in denen es nicht so läuft: Da helfen die Fans sehr, über Hindernisse zu kommen. Klar beginnt auch die Bundesliga. Aber es gibt nichts Schöneres als Fußball live zu sehen. Und keiner weiß, wie sich in den kommenden Wochen die Corona-Lage entwickelt. Deshalb hoffe ich, dass viele kommen und wir es gemeinsam schaffen.“