Szilágyi fällt lange aus

Irgendwie hatte es sich abgezeichnet: Nach diversen Privatduellen mit Ex-Nationalspieler Michael Müller lag Viktor Szilágyi, Kapitän des Handball-Bundesligisten Bergischer HC, in der Schlussphase des letzten Heimspiels gegen die MT Melsungen plötzlich am Boden und wand sich vor Schmerzen.

Aus für Szilágyi: Der Kapitän muss lange pausieren.

Foto: Dirk Freund

In einem der harten Zweikämpfe hatte sich der Routinier am Rande des Geschehens vertreten. Diagnose am Montag: Einriss der Plantarfaszie am linken Fuß.

Mannschaftsarzt Dr. Diederich von der Heyde verordnete dem österreichischen Internationalen in Wuppertal zunächst vier Wochen absolute Ruhe, in denen der Fuß überhaupt nicht belastet werden darf. Darauf folgt eine lange Zeit der konservativen Behandlung mittels manueller Therapie, so dass der BHC-Spielmacher gleich mehrere Monate ausfallen wird.

Besser geht es dem anderen "Opfer": 20 Minuten nachdem er mit einer klaffenden Platzwunde an der Stirn in die Kabine musste, kam Maximilian Weiß dick verpflastert zurück aufs Feld. Zwar nur noch zur Verabschiedung seiner BHC-Mitspieler Mario Huhnstock und Benjamin Meschke, aber trotzdem gut gelaunt. "Ist nur geklebt, war doch ein tolles Spiel", befand der Kreisläufer über die sportlich bedeutungslose Partie, die in der Schlussviertelstunde fast noch auszuarten drohte, nachdem durch einige harte Zweikämpfe sichtlich Gift in die Sache gekommen war.

Durch das 28:29 verlor der BHC zwar seine weiße Heim-Weste im Jahr 2015 und bleibt gegen die Nordhessen weiter sieglos, kann aber im Gegensatz zu den vier Absteigern in der kommenden Saison einen neuen Anlauf nehmen. Neben dem Aufsteiger-Trio muss auch Minden zurück in Liga zwei — Beleg dafür, dass der einzige Auswärtssieg des BHC bei den Ostwestfalen im Rückblick die entscheidende Partie im Abstiegskampf war. Genau diese zwei Zähler fehlen Minden und bringen den BHC in Sicherheit.

Zwar steht am Freitag (5. Juni 2015) um 20 Uhr bei Schlusslicht Bietigheim noch das letzte Saisonspiel an, die finale Feier mit den Fans ist aber schon absolviert. Besonders emotional fiel der Abschied von Keeper Mario Huhnstock aus der 2008 aus Delitzsch zum BHC kam. "In den letzten sieben Jahren ist hier unglaublich viel passiert", blickt der immer noch am Fuß verletzte Torwart zurück. "Ich kann mich erinnern, wie wir in der halbvollen Bayerhalle anfangen haben. Das ist heute gar kein Vergleich mehr. Ich hoffe, dass hier alle so weitermachen, denn diese Mannschaft ist ein tolles Team, das den Namen wirklich verdient hat."