Handball-Bundesliga: 21:25 (13:12) in Minden BHC-Talfahrt geht beim Schlusslicht weiter
Wuppertal · In der Handball-Bundesliga hat der Bergische HC seine Negatiserie fortgesetzt. Das Team von Trainer Sebastian Hinze verlor am Donnerstagabend (9. Dezember 2021) beim Schlusslicht GWD Minden vor 826 Zuschauerinnen und Zuschauern mit 21:25 (13:12). Für den BHC war es die siebte Partie in Folge ohne Sieg.
Für Linus Arnesson, der gegen Flensburg umgeknickt war, reichte es nicht. Der Spielmacher fehlte auf dem Bogen genauso wie Kapitän Fabian Gutbrod, der mit Schulterproblemen kämpft. Weil mit Lukas Stutzke (Muskelbündelriss) noch ein weiterer Halbrechter ausfiel, war der Rückraum des BHC dementsprechend ganz dünn besetzt
Der BHC kam schwer in die Partie, der erste Treffer ließ auf sich warten. Csaba Szücs erhielt bereits in der 5. Minute eine Zeitstrafe. In Unterzahl markierte Arnor Gunnarsson das 1:1 (6.). Mit zwei Treffern gelang Tom Kare Nikolaisen die erste Führung der Gäste (2:3 / 9.). Es blieb fehlerbehaftet auf beiden Seiten und damit eng: Minden lag in der 14. Minute 5:4 vorn, David Schmidt glich umgehend aus (15.) Nachdem Minden zunächst immer vorlegte, gelang Gunnarsson das 8:7 für den BHC (19.). Die Ostwestfalen nahmen umgehend eine Auszeit. Doch die Bergischen Starteten durch: Treffer von Szücs und Jeffrey Boomhouwer bedeuteten das 7:10 (21.). Weil der BHC aber vor der Pause einige Chancen liegen ließ, Gunnarsson einen Siebenmeter vergab und Szücs seine zweite Zwei-Minuten-Straße kassierte, kam Minden bis zur Pause wieder auf 11:12 heran.
GWD glich direkt nach der Pause zum 12:12 aus. Boomhouwer und Gunnarsson brachten den BHC aber auf 14:12 nach vorn (34.). Das Hinze-Team hielt den Vorsprung trotz einer Zeitstrafe gegen Boomhouwer. Doch dann folgte eine Schwächephase. Die Folge: Max Staar egalisierte zum 15:15 (37.), Lucas Meister netzte gar zum 16:15 ein. Hinze bat zur Besprechung (39.). Weck markierte das 16:16 (41.). Trotzdem war der BHC aus dem Tritt geraten: So sehr, dass das Schlusslicht auf 18:16 davonzog (44.). Szücs sah nach der dritten Hinausstellung die rote Karte (46.).
Nikola Jukic gelang das 20:17 und damit die erste Drei-Tore-Führung für Minden (49.). Hinze nahm die letzte Auszeit. GWD, das erst zwei Punkte auf dem Konto hatte, hielt den BHC auf Distanz. Mehr noch: Mohamed Amine Darmoul sorgte mit dem 23:19 für die Vorentscheidung (55.). Nach dem 24:20 durch Niclas Pieczkowski war die Messe gelesen (57.).
Sebastian Hinze (BHC-Trainer): „Ich bin mit der ersten Halbzeit einverstanden. Wir kommen ein bisschen schwer ins Spiel, gerade im Positionsangriff. Über unsere Abwehr bekommen wir Sicherheit und haben in der ersten Halbzeit das bessere Tempospiel als Minden und gehen daher auch verdient mit einer Führung in die Halbzeit. In der zweiten Hälfte ist es erst ein hektisches Spiel mit Überzahl und Unterzahl auf beiden Seiten. Wir spielen die Überzahl gut, Minden nicht so gut, so dass wir wieder in Führung gehen. Dann sind es Kleinigkeiten bei uns - sicher ein paar freie Bälle, die wir verwerfen, und, wie wir dann darauf reagieren. Wir treffen dann auch falsche Entscheidungen im Tempospiel. Der Unterschied ist, dass Minden klar das Konterspiel gewinnt und deshalb das Spiel dreht.“
Frank Carstens (GWD-Trainer): „Wir haben lange Anlauf genommen für den ersten Heimsieg. Jetzt haben wir es geschafft und ich hoffe, dass wir daran weiter anknüpfen können. Zum Spiel: Wir haben gut verteidigt zu Beginn, machen aber nichts daraus. Es steht 1:0 für uns, hätte aber auch 3:0 sein können. Der BHC hat sich dann berappelt und auch von unseren Fehlern gelebt beziehungsweise die Konter eiskalt reingemacht. In der zweiten Halbzeit war die Abwehr bei uns sehr gut mit einem überragenden Malte Semisch, der auch glasklare frei Bälle hält. Er hat einen großen Anteil, aber wir haben auch direkte Bälle gewonnen. Das war der Unterschied, denn im Positionsangriff haben wir uns auch schwer getan.“
Die nächste Partie bestreitet der BHC am 18. Dezember gegen den SC Magdeburg. Anwurf in der Düsseldorfer Arena ist um 20:30 Uhr. Vor der EM-Pause geht es dann noch zum TSV Lemgo Lippe (23. Dezember) und zum HSV Hamburg (27. Dezember, beide 19:05 Uhr).
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