Handball-Bundesliga: 25:25 (16:12) gegen Erlangen BHC gibt spät Punkt aus der Hand

Wuppertal · Nach zwei Niederlagen in Folge hat der Handball-Bundesligist Bergischer HC zumindest ein Remis geholt. Das Team von Trainer Sebastian Hinze trennte sich am Donnerstagabend (18. November 2021) vom HC Erlangen in der Klingenhalle 25:25 (16:12). 1.942 Fans sahen die Partie in der Klingenhalle.

Csaba Szücs (li.) griff ordentlich zu.

Foto: Dirk Freund

Vor der Partie gab der BHC die Vertragsverlängerung mit Kreisläufer Tom Bergner bis 2025 bekannt. Nach wie vor fehlten die angeschlagenen Max Darj und Tomas Babak, außerdem die langzeitverletzten Maciej Majdzinski und Yannick Fraatz.

Der BHC lag zwar zunächst 0:1 zurück, drehte dann den Spielstand aber schnell. David Schmidt warf in der 14. Minute die erste Zwei-Tore-Führung heraus (8:6). Jeffrey Boomhouwer gelang das 10:7 (16.), Tom Kare Nikolaisen das 13:10 (23.). Erlangen kam zwar in der 27. Minute auf 12:13 heran, vor der Pause bauten die Gastgeber den Vorsprung aber auf vier Tore aus. Gestützt auf einen starken Torwart Christopher Rudeck und eine konzentriert arbeitende Defensive, hatte das Hinze-Team eine gute Leistung aufs Parkett gelegt.

Das erste Tor im zweiten Durchgang ließ auf sich warten. Es gab Fehlversuche auf beiden Seiten. Es war Sebastian Firnhaber, der nach fast sieben Minuter den Bann brach und für Erlangen auf 13:16 verkürzte. Die Gäste näherten sich in dieser Phase auf 14:16 an, bevor Boomhouwer das erste BHC-Tor der zweiten Häfte gelang (17:14, 39.). Beim Stand von 17:15 nahm Hinze eine Auszeit. Erlangen ließ sich nicht abschütteln. Der BHC lag vor der Schlussviertelstunde aber immer zwei oder drei Treffer vorn. Simen Schönningsen besorgte das 20:17 (45.).

Die Bergischen blieben hoch konzentriert: Arnor Thor Gunnarsson markierte das 21:17 (47.), Lukas Stutzke das 22:18 (50.). Es folgte eine Erlanger Auszeit. Die zeigte Wirkung. In der 53. Minute stand es nur noch 23:21 für den BHC. Als es 24:22 hieß, warf Schönningsen (57.) den Ball an die Latte. Erlangen gelang das 23:24 (58.). Dann netzte Stutzke zum 25:23 ein (58.). Patrik Leban konterte zum 24:25 aus Erlanger Sicht (59.).

Es war ein Krimi: Boomhower traf nur die Latte (60.), Nico Büdel glich kurz vor dem Ende aus. Neun Sekunden vor dem Ende nahm Hinze die letzte Auszeit. Gutbrod und Schönningsen blieben hängen, mit dem letzten Freiwurf fand Gutbrod nicht das Ziel. Der BHC gab spät einen Punkt aus der Hand.

Michael Haaß (Trainer HC Erlangen): „Erst einmal sind wir wahnsinnig zufrieden mit dem Punktgewinn. Das ist etwas, was wir in dieser Halle und überhaupt beim Bergischen HC noch nicht geschafft haben. Es war ein bisschen glücklich für uns, da wir Mitte der zweiten Halbzeit mit vier Toren zurücklagen – das hätte auch noch deutlicher für den BHC ausgehen können. Dann haben aber Kleinigkeiten von uns gegriffen: Unser Torhüter hat gehalten, das Sieben gegen Sechs hat gut funktioniert und ich glaube, dass deswegen der Punktgewinn am Ende nicht unverdient ist – auch wenn wir zugeben müssen, dass wir heute nicht unser bestes Spiel gemacht haben. Wir waren schon auf der Verliererstraße, die Mannschaft hat sich da wahnsinnig gut rausgekämpft und wir sind mit diesem Punkt sehr zufrieden.“

Sebastian Hinze (Trainer HC Erlangen): „Wir sind nicht ganz zufrieden mit dem Punkt. Ich denke, dass wir von den Jungs ein sehr, sehr gutes Spiel gesehen haben mit einer wirklich guten Abwehrleistung. Am Ende kriegen wir halt in fünf Angriffen Sieben gegen Sechs fünf Tore und werden ein wenig unruhiger. Ich glaube, nach der Halbzeit ist es einfach Ziemer, der die Bälle hält. Stutzke und Schönningsen haben es dann gut gemacht. Von daher hatte ich eigentlich ein gutes Gefühl, dass wir im Angriff weiter unsere Tore machen. Wir haben aber dann das Sieben gegen Sechs nicht verteidigt – wenn wir da ein, zwei Bälle holen, dann gewinnen wir das Spiel hier heute auch. Und trotzdem haben wir die Chance, in den letzten zwei Angriffen das Ding hier heute zu holen, aber manchmal läuft es halt so. Das ist schon bitter.“

Jörg Föste (BHC-Geschäftsführer): „Wir haben über 60 Minuten eine sehr überzeugende Vorstellung geliefert. Ich bin sehr einverstanden mit dem Spiel. Es gab, wenn man es so pathetisch formulieren darf, heute keinen Handballgott für uns. Wir haben alles dafür getan, die Weichen auf Heimsieg zu stellen. Bei 25:25 hört es sich etwas seltsam an, aber nach dem Spielverlauf hätten wir auch mit zehn Toren Unterschied gewinnen können.“

Weiter geht es für den BHC am kommenden Dienstag (23. November) mit dem Nachholspiel gegen die HSG Wetzlar. Anwurf in der Klingenhalle ist um 18:30 Uhr.

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