Fußball-Regionalliga: Vorstandssprecher Eichner tritt zurück Liveticker: WSV - Siegen
Wuppertal · "Das wird wahrscheinlich eine ganz enge Kiste", prophezeit Trainer Stefan Vollmerhausen vor dem Heimspiel am Samstag (14 Uhr, Stadion am Zoo, Liveticker) gegen die Sportfreunde Siegen.
Vorstandssprecher Alexander Eichner hat derweil seinen Rücktritt angekündigt.
Zwar haben die Gäste als Tabellenvorletzter gerade einmal sechs Punkte eingesammelt. "Die Mannschaft ist aber viel besser und hat beispielsweise gegen Spitzenreiter Mönchengladbach ein Unentschieden geholt."
Das allerdings reichte der Vereinsführung nicht. Nach dem 2:2 gegen den Bonner SC musste Trainer Ottmar Griffel seinen Posten räumen, nun soll Thorsten Seibert (39) den ehemaligen Zweitligisten (2005/06) zum Klassenerhalt führen. "Was Trainerwechsel in solchen Situationen bewirken können, ist ja bekannt", rechnet Vollmerhausen mit hoch motivierten Siegerländern. Das Selbstbewusstsein des WSV schmälert dieser Umstand aber nicht. Zwar fallen Silvio Pagano und Davide Leikauf weiterhin verletzt aus. Der Rest ist aber fit. Die Pokalhürde VfB Speldorf (3:0) hatte der Regionalligist am Dienstagabend mühelos übersprungen.
Klar ist: Es ist ein Schlüsselspiel. Im Falle eines Sieges dürfte sich der WSV auf geraume Zeit in der oberen Tabellenhälfte festsetzen, zumal in den kommenden Wochen durchaus lösbare Aufgaben folgen (in Wattenscheid, gegen Oberhausen, in Hagen gegen Sprockhövel, gegen Wiedenbrück, in Bonn). Eine gute Gelegenheit, den aktuellen Punkte-Durchschnitt — seit Sommer 2,2 pro Partie — zu halten oder zu verbessern.
Das nach dem anonymen "offenen Brief" (wir berichteten) angesetzte Gespräch zwischen dem Verwaltungsratsvorsitzenden Thomas Lenz, den Vorständen Lothar Stücker und Horst Willich sowie Sportdirektor Manuel Bölstler verlief nach Angaben der Beteiligten konstruktiv und harmonisch. Ob damit die unterschiedlichen Auffassungen innerhalb der Gremien ausgeräumt sind, werden die kommenden Wochen zeigen.
Vorstandssprecher Alexander Eichner hat derweil seinen Rücktritt angekündigt. Gegenüber der "WZ" nannte er berufliche Gründe als ausschlaggebend. Ganz überraschend kommt der Schritt allerdings nicht. Seit Wochen gibt es innerhalb der Gremien unterschiedliche Auffassungen (die Wuppertaler Rundschau berichtete mehrfach). Diese waren spätestens seit dem "Sommertheater" um die Vertragsverlängerung von Sportdirektor Manuel Bölstler offen zu Tage getreten. Eichner hatte sich letztlich für eine Trennung ausgesprochen, nicht zuletzt aufgrund massiver Fanproteste und der Intervention unter anderem von Finanzvorstand Lothar Stücker und des Förderkreises fiel die Entscheidung aber anders aus. Das Thema war aufgeschoben.
Auch im Fall des anonymen "offenen Briefs" herrschte Uneinigkeit, wie man damit umgehen solle. Kritiker sprachen von einer "inszenierten Aktion". Die seit Saisonbeginn abgeschlossenen Verträge unterschrieben unterdessen die Vorstandsmitglieder Lothar Stücker und Horst Willich. Nach Rundschau-Informationen gibt es zudem Bestrebungen, den Vorstand um eine Person zu erweitern.
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