Interviews nach dem Spiel gibt der 32-Jährige vorzugsweise mit seiner kleinen Tochter Emma auf dem Arm — bester Beweis für den Familiensinn des Torwarts, der 2013 aus Magdeburg zum BHC stieß und mit seiner emotionalen Art die Löwen-Fans schnell auf seine Seite brachte. "Die Rückkehr nach Island ist ein persönlicher Wunsch für mich und meine Familie", so die Begründung für den Wechsel zu Haukar Hafnarfjörður, wo "Björgi" auf dem Feld und im Marketing aktiv sein wird.

"Björgvin hat mir bereits vor einigen Wochen mitgeteilt, dass er seinen auslaufenden Kontrakt wohl nicht verlängern wird", so BHC-Sportdirektor Viktor Szilágyi, der den Abgang bedauert. Dass der in der Vorbereitung lange verletzte Gustavsson inzwischen mit dem aufblühenden Nachwuchskeeper Christopher Rudeck einen Spannmann auf Augenhöhe hat, macht die Situation für den BHC allerdings etwas leichter.

Rudeck hatte seinen Vertrag erst vor zwei Wochen bis Sommer 2019 verlängert und war auch beim Pokalaus in Balingen (23:27) am Mittwoch der Lichtblick in einem BHC-Team, das sich ähnlich wie kurz zuvor an selber Stelle bei der Bundesliga-Niederlage zu viele technische Fehler leistete.

Zweiter Knackpunkt: Während Balingen in Regisseur Martin Strobel einen echten Leader hatte, wirkte der BHC ohne den nach Ende der ganz großen Verletzungsmisere an seinen Schreibtisch zurückgekehrten Viktor Szilágyi kopflos. Das muss am Sonntag beim Auswärtsspiel in Hannover dringend anders werden.

Der stark besetzte Tabellenzehnte fertigte trotz prominenter Ausfälle im Pokal Göppingen mit 30:20 ab und will gegen den BHC endlich sein Punktekonto ausgleichen. Die Löwen wiederum müssen beweisen, dass sie auch ohne Szilágyi punkten können — bisher wurde alle fünf Zähler auf der Habenseite mit dem 38-Jährigen als Feldspieler geholt ...

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