Rundschau: War die Partynacht in der vergangenen Woche eine der anstrengendsten Aufgaben der Saison?

Föste: Ein großartiger Interview-Auftakt (lacht). Sagen wir so: Wir haben auch diese Hürde recht souverän genommen.

Rundschau: Haben Sie mit einem derartigen Durchmarsch gerechnet?

Föste: Es war sehr früh in der Saison klar, dass wir eine führende Rolle einnehmen werden. Aber diese Dominanz ist nicht zu erwarten gewesen. Dazu ist die 2. Liga einfach zu unangenehm. Emsdettens Trainer Daniel Kubes hat unser Erfolgsrezept am vergangenen Sonntag sehr treffend beschrieben. Er sagte: Der BHC schlägt sich nicht selbst. Will heißen: Wir halten uns an taktische Systeme, machen den Gegner durch eigene Fehler nicht unnötig stark. Und das Woche für Woche — wirklich beeindruckend.

Rundschau: Ab wann waren Sie denn vom Aufstieg fest überzeugt?

Föste: Offen gesprochen: Nach dem zweiten Spieltag. Wir hatten in Hildesheim klar gewonnen, und das große Potenzial war deutlich erkennbar. Im kleinen Kreis haben wir darüber auch gesprochen.

Rundschau: Mit welcher Zielsetzung kehren Sie in die stärkste Liga der Welt zurück?

Föste: Wir wollen unser Bestes geben. Unsere Mannschaft steht noch am Anfang ihrer Entwicklung und ist sowohl arbeits- als auch lernwillig. Sie hat ein derartig hohes Maß an Eigenmotivation, wie ich es beim BHC noch nie erlebt habe. Hinzu kommt individuelles Talent. Der Trainer hat sichtlich Freude daran.

Rundschau: Ist der Kader komplett oder kommt noch jemand? Wenn ja: Für welche Position?

Föste: Wir werden nach dem Ausfall von Jan Artmann (beendet seine Profikarriere wegen eines Hüftschadens im Alter von 26 Jahren und wird BHC-Teammanager, Anm. der Red.) einen Linksaußen verpflichten.

Rundschau: Die Sponsoren haben den BHC nach dem Abstieg nicht in Stich gelassen. 2016/17 lag der Etat im Oberhaus bei rund 2,9 Millionen, nun in Liga 2 bei 2,4 Millionen Euro. Ist jetzt ein Etat jenseits der drei Millionen Euro machbar?

Föste: Es nötigt mir einen gewissen Respekt ab, dass Sie es tatsächlich Jahr für Jahr versuchen … Wie immer: Bilanzzahlen für das abgelaufene Jahr veröffentlichen wir in der ersten Juliwoche, den konservativen Budgetansatz für die neue Saison im August. Und erst dann können wir die gestellte Frage seriös beantworten. Bis dahin arbeiten wir.

Rundschau: Wuppertals OB Andreas Mucke freut sich auf die Bundesliga — und spricht von ersten planungsrechtlichen Schritten, die man gemeinsam mit Solingen für den Bau einer Multifunktionsarena unternommen habe. Wie ist der Stand?

Föste: Die Aussagen von Herrn Mucke sind absolut korrekt. Wir werden noch im April im Rahmen eines Pressegesprächs den Sachstand etwas ausführlicher kommunizieren.

Rundschau: Ist ohne eine neue Halle kein Bundesliga-Handball im Bergischen möglich?

Föste: Für die Spielzeit 2018/19 ist das garantiert. Und nach meinem Dafürhalten gilt das auch noch für ein, zwei weitere Jahre.

Rundschau: Die gute Fee erlaubt, sich eine Halle und einen Standort auszusuchen. Welche Wünsche nennen Sie ihr?

Föste: Zunächst einmal kann die Fee so gut nicht sein, wenn sie nur zwei statt der üblichen drei Wünsche zulässt. Sei‘s drum: eine stimmungsvolle "Gute Stube" auf der Stadtgrenze von Wuppertal und Solingen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Zum Liveticker: hier klicken!