Fußball-Regionalliga: 0:0 bei RW Ahlen WSV trifft diesmal das Tor nicht regulär
Wuppertal · Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV hat das erste Auswärtsspiel der Saison mit einem Unentschieden beendet. Das Team um Torjäger Marco Königs holte am Samstagnachmittag (21. August 2021) bei RW Ahlen vor 584 Zuschauerinnen und Zuschauern ein 0:0 und damit einen Punkt.
Beim WSV, der ohne eigene Fans auskommen musste, feierte Lion Schweers sein Startelf-Debüt. Der 25-Jährige ersetzte in der Innenverteidigung Noah Salau. Die erste Viertelstunde ging an Ahlen, das mehr Druck erzeugte. Die größte Chance hatte der vom ehemaligen Wuppertaler Coach Andreas Zimmermann betreute Gastgeber in der 15. Minute. Erst scheiterte der Ex-WSVer Gianluca Marzullo in letzter Sekunde an Torwart Sebastian Patzler, den Abpraller setzte Daniel Francis nur knapp neben den Pfosten.
In der 18. Minute beinahe jedoch die Führung für den WSV: Kevin Rodrigues Pires zirkelte einen Freistoß in den Strafraum. Der Ball wurde verlängert, Marco Königs hämmerte den Abpraller in die Maschen. Der Treffer wurde aber nicht anerkannt, weil zuvor Torwart Martin Velichkov angegangen worden sein soll. Schiedsrichter Tarik Damar erkundigte sich sicherheitshalber bei seinem Assistenten und verweigerte dem Treffer danach die Anerkennung. Es war ein Duell ohne Pause, beide Mannschaften legten ein hohes Tempo an den Tag. Ahlen blieb weiter gefährlich. Patzler musste erneut gegen Marzullo und dann gegen Jan Holldack, einen weiteren ehemaligen WSVer, parieren (37.). Ahlen erhöhte vor der Pause noch einmal den Druck, Hagemann und Aboagye handelten sich gelbe Karten ein. Torlos ging es in die Kabinen, der Gastgeber war bis dahin das zielstrebigere Team.
Mehnert tauschte zur zweiten Halbzeit Personal: Dominik Bilogrevic kam für Aboagye, für den nach 45 Minuten an alter Wirkungsstätte Schluss war. Der WSV stellte um, nun kam Semir Saric über rechts, und wurde offensiver. Erst verpasste Felix Backszat eine Hereingabe von Rodrigues Pires (50.), dann köpfte Königs nach Vorarbeit von Niklas Heidemann knapp neben den Pfosten (51.), ehe Backszat über die Latte zielte (53.). Einen Freistoß von Rodrigues Pires lenkte Torwart Velichkov über den Kasten (55.). In der 70. Minute ersetzte Roman Prokoph dann Königs.
Das Spiel blieb offen. Xhuljo Tabaku wurde nach 77 Minuten für Semir Saric eingewechselt. Ahlen suchte weiter den Erfolg: Holldack scheiterte aber nach einer Rechtsflanke (79.). Einen Schuss von Backszat konnte Velichkov zwar nicht festhalten, den Abpraller bekam Prokoph jedoch nicht unter Kontrolle (81.). Der WSV wurde in der Schlussphasse stärker, Ahlen setzte auf Konter, die nicht ungefährlich waren. Nach einer Flanke von Flanke von Mike Pilh köpfte Dimitrios Ioannidis neben den Pfosten (86.). Moritz Montag kam für Kevin Hagemann (88.). Ionannidis sah in der Nachspielzeit die gelb-rote Karte nach einem Foul an Tabaku (90.+1.). Das änderte am Endergebnis aber nichts mehr.
Stephan Küsters (Sportlicher Leiter des WSV): „Leider ist uns ein klares Tor aberkannt worden, obwohl der Schiedsrichter direkt davorsteht und den Treffer mit dem Linienrichter erst gibt. Das war eine klare Fehlentscheidung. Leider haben wir anschließend kein weiteres mehr gemacht. Man hat gesehen, wer die reifere Mannschaft war. Ahlen hat einfachen Fußball gespielt und war damit gefährlich. Hier werden es auch andere Gegner noch schwer haben. Ein Sonderlob geht heute an Kevin Pytlik, der das super gemacht hat. Er hat viele Bälle abgelaufen und war im Eins-gegen-Eins stark. Wir nehmen den Punkt mit und freuen uns jetzt auf Mittwoch gegen RWE.“
Björn Mehnert (WSV-Trainer): „Es war kein gutes Spiel, aber ein kampfbetontes. Am Ende war es ein gerechtes Unentschieden, weil beide Mannschaften drei, vier klare Chancen hatten. Ärgerlich war, dass das Tor nicht gegeben wurde. Schiedsrichter und Assistent geben das Tor und zeigen zur Mittellinie. Kurioserweise geht der Schiedsrichter noch einmal zum Torwart und entscheidet nach zwei Minuten auf Foul. Wir haben uns die Szene angesehen und kein Foulspiel entdeckt. Trotzdem: Aufgrund des Spielverlaufs und der Chancen geht das Remis in Ordnung. Wir haben uns von der Hektik anstecken lassen und keine fußballerischen Lösungen gefunden. Aber wir haben auswärts einen Punkt geholt und sollten nicht alles schlecht reden. In der Regionalliga muss man sich alles Woche für Woche erarbeiten. Die Liga ist eng und ausgeglichen. Das hat ja auch der Sieg von Straelen in Essen gezeigt. RWE wird Mittwoch mit Schaum vorm Mund kommen und eine andere Aggressivität zeigen. Wir haben aber auch Luft nach oben.“
Thomas Richter (WSV-Vorstandsmitglied): „Ich habe es so wahrgenommen, dass sowohl der Schiedsrichter als auch der Linienrichter erst einmal auf Tor gezeigt haben. Und dann, als der Torwart liegen geblieben ist und die Verhandlungspause kam, sind sie zu einer anderen Bewertung der Situation gekommen. Wir haben es noch einmal auf dem Laptop gesehen. Aus meiner Sicht war es ein klares Tor. Unabhängig davon war es das erwartet intensive Spiel. Ahlen ist eine Mentalitätsmannschaft. Und das haben sie heute auch unter Beweis gestellt. Es ging hin und her und war gut anzuschauen. Beide hätten dann auch ein Tor machen können. Wir hatten die Möglichkeiten, Ahlen allerdings auch. Wir fahren nach Hause und nehmen den Punkt mit.“
Phillip Aboagye (WSV-Neuzugang aus Ahlen): „Es war schwer, gegen Ahlen das Spiel aufzuziehen. Wir haben alles versucht und den Kampf angenommen. Wir können auswärts einen Punkt mitnehmen, das wollten wir, es ist aber ausbaufähig. Das Wichtigste ist, dass wir jetzt auf Mittwoch gucken. Die Rückkehr nach Ahlen war für mich persönlich schwer. Ich habe versucht, alles zu geben und der Mannschaft zu helfen. Das werde ich auch am Mittwoch wieder.“
Am kommenden Mittwoch (25. August 2021) steigt im Stadion am Zoo das Derby gegen RW Essen. Anpfiff ist um 19 Uhr, zugelassen sind maximal 10.500 Fans. Karten gibt es ausschließlich im WSV-Fanshop in der Elberfelder Rathaus Galerie, und zwar Samstag, Montag und Dienstag jeweils von 9 bis 20 Uhr.
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