Fußball-Regionalliga WSV: „Die Saison ist gesichert“
Wuppertal · Auch das Heimspiel des Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV am Samstag (24. Oktober 2020) gegen den SV Straelen fällt aus. Der Club arbeitet unterdessen weiter an seiner Zukunft.
Eigentlich wollte der WSV am Samstag wieder auflaufen, nachdem die Partie am Mittwoch beim SV Bergisch Gladbach 09 kurzfristig abgesagt werden musste. Ein Spieler aus dem Kader der ersten Mannschaft hatte sich mit dem Covid-19-Virus infiziert. Alle anderen – so die anschließenden Tests – waren nicht betroffen. Nun hat es den Gast erwischt. Nächster Gegner ist, so jedenfalls der Spielplan, am 31. Oktober auswärts der VfB Homberg, der ebenfalls bereits betroffen war.
Die Corona-Pandemie beschäftigt auch Ulrich Zerrath. „Es tut natürlich sehr weh, dass es keine Zuschauereinnahmen gibt, obwohl die sportliche Entwicklung ja in die richtige Richtung geht“, sagt der Finanzexperte, der den WSV im Insolvenzverfahren in Eigenregie begleitet. Den Antrag hatte der Verein Ende Juni gestellt. Anfang September wurde er angenommen, das Amtsgericht bestellte daraufhin Dr. Dirk Andres aus Düsseldorf als Sachverwalter. Ende September wurde der Insolvenzplan eingereicht. „Dazu gab es positive Stellungnahmen“, so Zerrath.
Ob der WSV das Insolvenzverfahren wie erhofft durchführen kann, darüber bestimmen aber letztlich erst die Gläubiger in einer entsprechenden Versammlung. Dazu gehören unter anderem das Finanzamt, das Arbeitsamt, die Verwaltungsberufsgenossenschaft die Sparkasse, aber auch Privatpersonen.
„Der Spielbetrieb für die laufende Saison ist auf jeden Fall gesichert“, bekräftigt Zerrath. Einnahmen erzielt der Verein durch Geldgeber wie den neuen Trikotsponsor „Stölting Gruppe“ und die städtischen Töchter, durch den (inzwischen unterbrochenen) Dauerkartenverkauf – sowie die finanzielle Unterstützung durch den ehemaligen Vorsitzenden Friedhelm Runge. Stimmen die Gläubiger zu, sind die seit der Insolvenz 2013 aufgelaufenen Schulden Geschichte.
Geht es nach Zerrath, stemmt der WSV in der laufenden Saison ein weiteres Projekt – die Ausgliederung der ersten Mannschaft. Vorrang hat zunächst die Sanierung, um für potenzielle Geldgeber attraktiv zu werden. Der Ausgliederung ist geplant bis zum 30. Juni 2021. Die außerordentliche Mitgliederversammlung hatte 2019 dem Plan zugestimmt. Der Verwaltungsrat muss nun noch grünes Licht für die dann gewählte Rechtsform geben.