Fußball-Regionalliga WSV: Details, Tradition und Italia
Wuppertal · Momentan telefonisch Interviews mit Gaetano Manno zu führen ist nicht ganz so einfach. Die Wahrscheinlichkeit, dass Cheftrainer René Klingbeil sich zwischendurch beim Sportlichen Leiter des Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV meldet, ist hoch. „Er ist unheimlich fleißig“, freut sich Manno.
Am Montag war Klingbeil offiziell vorgestellt worden, danach ist er noch einmal zu seiner Familie ins Erzgebirge zurückgekehrt. Seitdem besteht intensiver Telefonkontakt. „René wird schon ein paar Tage vor dem Trainingsauftakt am 23. Juni kommen, damit wir gemeinsam die letzten Details klären“, blickt Manno voraus. Klingbeil bezieht dann in Wuppertal eine Wohnung.
Zuvor wollen die beiden allerdings möglichst noch die ein oder andere Personalie eintüten. Am weitesten sind dabei die Verhandlungen mit einem jungen Stürmer vorangeschritten. „Ich hoffe, dass er in Kürze unterschreibt. Er soll das Pendant zu Pedro Cejas (von RW Ahlen, Anm. der Red.) sein, mit dem wir einen Topstürmer haben, hinter dem viele Verein her waren“, so der Sportliche Leiter.
Benötigt werden noch ein Innenverteidiger, ein linker Verteidiger, ein Zehner, ein Sechser und ein Ersatztorwart. „Wir suchen Spieler, die Bock auf den WSV haben. Wir können nicht mit Geld überzeugen, aber mit dem Umfeld, der Tradition, dem neuen Rasen und den Leuten, die hier aktiv sind“, erklärt Manno. „Der Trainer und ich schauen, wen wir auf dem Papier haben und ob es passt.“ Dass Akteure aus dem alten Kader bleiben, die noch keinen neuen Vertrag haben bzw. einen anderen Verein gefunden haben, schließt er aus. In der Personalie Lion Schweers deutet sich derweil eine Entscheidung an – mit klarer Tendenz Abgang.
Klingbeil hat unterdessen auch damit begonnen, sich bei den handelnden Personen des Vereins vorzustellen. „Das finde ich sehr gut“, so Manno. Was hat letztlich den Ausschlag für den neuen Coach gegeben? „Ich habe einen Ex-Profi gesucht, der die Kabine und das Umfeld eines Vereins kennt und mit jungen Spielern umgehen kann. René ist sehr offen und kommunikativ. Ich kannte ihn als Gegenspieler. Sein Profil hat genau gepasst.“
Manno selbst agiert weiter aus seinem Büro im Tribünentrakt, ebenso wie die Mitarbeiter der WSV-Geschäftsstelle. Eine Ausnahmegenehmigung, denn eigentlich ist das Stadion am Zoo fest an den DFB bzw. die UEFA als EM-Trainingsquartier der Slowenen vermietet. Die bestreiten am Mittwoch ab 11 Uhr dort ihre erste öffentliche Trainingseinheit.
Schaut Manno zu? „Das weiß ich noch nicht, ob ich es zeitlich schaffe.“ Seine Freunde wollten ihn überreden, am Dienstag zum Training der Italiener in Iserlohn zu fahren. Manno hat abgesagt. Der WSV und die Kommunikation mit dem neuen Trainer haben absoluten Vorrang.