Fußball-Regionalliga WSV-Trainer Parlatan unmittelbar vor dem Abflug
Wuppertal · In Kürze will der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV verkünden, ob Trainer Ersan Parlatan bleibt oder geht. Die Tendenz ist eindeutig: Nach Rundschau-Informationen verlässt der 46-Jährige, der seit Januar im Amt war, das Bergische Land wieder.
Sein Vertrag läuft zwar noch bis Sommer 2025, er war aber im Dezember 2023 unter anderen Voraussetzungen abgeschlossen worden – nämlich der Zielsetzung, spätestens nach der kommenden Saison aufzusteigen. Nun muss der WSV finanziell deutlich abspecken. Parlatan, in der Szene fürwahr kein Unbekannter, sondierte in Absprache mit dem Sportlichen Leiter Gaetano Manno den Markt. Zwischenzeitlich war er bei mindestens zwei Regionalligisten in seiner Heimatstadt Berlin im Gespräch. Ganz offenbar zieht es ihn aber in die Türkei.
Manno hatte in den vergangenen Tagen und Wochen mehrfach wiederholt, dass man Parlatan gerne halten wolle und in einem offenen und für beide Seiten transparenten Austausch stehe. Gleichzeitig, so Manno, habe auch er natürlich auch Gespräche mit potenziellen Nachfolgern geführt – für den Fall der Absage des bisherigen Chefcoaches. „Und es haben sich außerdem sehr viele Interessenten selber gemeldet. Das zeigt, dass der WSV weiter eine gute Adresse ist“, findet der Sportliche Leiter. Falls ein neuer Trainer verpflichtet werden müsse, werde er sich bei der Entscheidung Zeit lassen. „Denn diese Position ist eine ganz wichtige, das haben wir ja im Dezember gesehen“, spielt Manno auf den sportlichen Aufschwung unter Parlatan an.
Nach der Rückkehr von Dominik Bilogrevic könnte am Wochenende eine weitere Defensivkraft unter Vertrag genommen werden, diesmal für eine der Außenpositionen. Dass Philipp Hanke dort weiter für den WSV unterwegs ist, ist eher unwahrscheinlich. Der 31-Jährige hat zwar ein neues Angebot erhalten, doch das könnte ihm zu niedrig sein.
Gleichzeitig schließt der WSV weiterhin nicht aus, dass Kapitän Lion Schweers, der einen laufenden Vertrag hat, an den Verein herantritt, um die Auflösungsmodalitäten (und die Höhe einer geforderten Ablösesumme) in Erfahrung zu bringen. Auch ein Verbleib von Migel-Max Schmeling ist fraglich.
Die erste Trainingswoche absolviert der WSV ab dem 23. Juni komplett auf der Oberbergischen Straße (das Stadion am Zoo ist dann möglicherweise noch das Trainingsquartier der slowenischen Nationalmannschaft). Am 30. Juni reist der neue Kader in ein einwöchiges Trainingslager nach Willingen im Sauerland, in dem ein Testspiel stattfinden soll. Auf der Rückreise geht es dann am 6. Juli zum TuS Ennepetal.
Weitere Vorbereitungsduelle sollen in der kommenden Woche bekanntgegeben werden. Als sicher gilt: Ersan Parlatan sitzt dann nicht mehr mit im Mannschaftsbus.