Fußball-Regionalliga: 3:1 (1:1) gegen Homberg Knechtel-Doppelpack: WSV holt drei ganz wichtige Punkte
Wuppertal · Im ersten Heimspiel des Jahres hat der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV am Samstagnachmittag (1. Februar 2020) gegen den VfB Homberg mit 3:1 (1:1) gewonnen. Auf dem nach den heftigen Regenschauern tiefen Rasen setzte das Team damit ein Ausrufezeichen im Abstiegskampf.
Schiedsrichter Christopher Schütte hatte mit seinen Assistenten rund 80 Minuten vor dem geplanten Anpfiff entschieden, dass das Match unter regulären Bedingungen stattfinden kann. WSV-Trainer Pascal Bieler standen mit Karoj Sindi (30) und Hassine Refai (20) die am Donnerstag verpflichteten Neuzugänge zur Verfügung. Die beiden hatten rechtzeitig die Spielgenehmigung erhalten und saßen zunächst auf der Bank.
Die erste Chance ging an die Gäste. Marvin Lorch stand auf einmal am Fünfer frei, verzog aber (2.). Der WSV setzte auf das schnelle Umschaltspiel, jubeln durften aber zunächst die Homberger: Tjorben Uphoff brachte Joey Paul Müller in Bedrängnis, der den Ball an Lorch verlor. Der zog aus 25 Metern ab. Torwart Niklas Lübcke stand etwas weit vor dem Kasten, der Ball schlug links ein - 0:1 (10.). Der WSV mühte sich, kam aber nicht wirklich entscheidend voran. Es dauerte bis zur 20. Minute, ehe die erste Großchance notiert werden konnte: Marvin Studtrucker legte im Strafraum präzise ab. Torjäger Gianluca Marzullo konnte sich vom Elfmeterpunkt eine Ecke aussuchen. Doch er schoss viel zu mittig, VfB-Schlussmann Philipp Gutkowski riss mit einem starken Reflex die Fäuste hoch und verhinderte den Ausgleich.
Die nächste Gelegenheit bot sich Studtrucker, dessen Versuch, Beyhan Ametov zu bedienen, im letzten Moment noch unterbunden wurde (27.). Eine Minute später verhinderte Lücke mit einer Parade gegen Justin Walker das 0:2. In der 29. Minute zischte ein Homberger Schuss nur knapp am Tor des WSV vorbei. Insgesamt allerdings gelang es dem Gastgebern nicht, die Duisburger vehement unter Druck zu setzen. Immerhin brachte Müller mit feinem Auge Ametov in Position. Er scheiterte aber an Gutkowski. Rechtzeitig vor der Pause dann doch die Erlösung für die WSV-Fans: Studtrucker eroberte im Strafraum den Ball und schob überlegt ein - 1:1 (42.). Das Remis nach 45 Minuten entsprach dem Spielverlauf.
Bieler verzichtete zunächst auf Wechsel. Der WSV kam motiviert aus der Kabine. An einer Hereingabe von Marzullo rauschte Lukas Knechtel knapp vorbei (48.). Ametov legte einen forschen Antritt hin, passte aber zu schwach (50.). Dann aber das große Erfolfolgserlebnis: Studtrucker spielte nach einem Konter, der eigentlich verpufft zu sein schien, einen Traumpass auf Knechtel. Und der tunnelte Keeper Gutkowski - 2:1 (52.). Kurz danach musste Studtrucker mit Leistenproblemen vom Platz, für ihn kam Ali Ceylan (55.). Es blieb ein Duell auf des Messers Schneide.
Der WSV war im zweiten Durchgang das dominantere Team, musste aber weiter aufpassen. So zielte Hombergs Robin Urban aus fünf Metern nur knapp am linken Pfosten vorbei (73.). Auf der Gegenseite fast das 3:1 durch Knechtel. Schlussmann Gutkowski konnte aber im letzten Moment noch zur Ecke abwehren. Für den verletzten Marzullo feierte Sindi ab der 82. Minute sein Debüt. Und durfte 30 Sekunden später jubeln: Er bediente Knechtel, der für das 3:1 sorgte. Refai kam noch für Daniel Grebe (87.). Kader verpasste den Anschluss (93.) - und die Punkte blieben in Wuppertal.
Pascal Bieler (Wuppertaler SV): „Danke Stefan. Wir leben noch. Es tut sehr gut, hier mit einem Sieg zu sitzen. Wir haben uns viel vorgenommen. Wir hatten gute Chance, lassen aber zu viel zu. Lübcke hält sehr gut. Wir wussten aber, dass es hier sehr kräftezehrend sein würde. Wir haben weitergemacht, guten Fußball gespielt. Es hat nicht alles geklappt, nicht alles gepasst. Wir machen verdient den Ausgleich und hatten für die zweite Hälfte viel vor. Ich habe den Jungs zur Pause gesagt, dass es vielleicht heute ein gutes Omen ist: Gegen Dortmund lagen wir vorne und haben verloren, hier lagen wir hinten. Zu Gianluca Marzullo und Marwin Studtrucker kann ich noch nichts sagen. Eventuell haben wir den Sieg teuer bezahlt. Für die Wuppertaler Seele ist das aber heute wichtig. Das war der erste Schritt. In Köln wollen wir uns weiter belohnen, weiter punkten.“
Stefan Janßen (VfB Homberg): „Glückwunsch zum Sieg. Ich hoffe, dass Marzullo sich nicht schwerer verletzt hat. Alles Gute von uns allen. Man muss vorwegsagen, danke an den Platzwart, der hier offenbar gute Arbeit leistet. Ich habe in der ersten Hälfte ein Riesen-Regionalligaspiel gesehen. Viele Chance, Laufbereitschaft, starke Paraden. Wir müssen nach dem 1:0 das 2:0 machen. Dann hält Gutkowski zweimal überragend. In der zweiten Hälfte wollten wir ähnlich agieren, geraten dann aber in einen dämlichen Konter. Das ist das Lehrgeld, dass wir schon die ganze Saison zahlen. Vielleicht sind wir noch ein bisschen zu brav. Keine Kritik, aber auf dem Platz musst du auch mal ein Dreckssack sein.“
Das nächste Spiel steht für den WSV am übernächsten Sonntag (9. Februar 2020) an. Dann geht es um 14 Uhr zur U 21 des 1. FC Köln.