BHC-Torwart Peter Johannesson „Jetzt ist der Kühlschrank vom Rücken runter"

Wuppertal · Peter Johannesson sicherte dem Handball-Bundesligiste Bergischer HC die ersten Punkte der Saison. Ob er jedoch auch gegen die Rhein-Neckar Löwen startet, entscheidet sich kurzfristig.

Trainer Jamal Naji (li.) und Torwart Peter Johannesson.

Foto: Dirk Freund

Die Last, die den Spielern des BHC am Donnerstag der vergangenen Woche nach dem 33:27 beim VfL Gummersbach von den Schultern gefallen war, ließ sich im Gesicht von Peter Johannesson ablesen. Und als Schwede packte es der Torhüter in eine nordische Formulierung. „Jetzt ist der Kühlschrank vom Rücken runter. Das ist ein schönes Gefühl", sagte Johannesson und fügte mit einem Grinsen hinzu: „Jeder kann sich ausmalen, was jetzt auf der Rückfahrt passiert."

Gemeint war das bei Handballern obligatorische Feierabend-Bierchen. Wobei Feierabend dabei nach dem ersten Sieg im vierten Spiel der Saison eine doppelte Bedeutung annahm, die 0,33l-Flasche allerdings nur als Durstlöscher taugte. Und selbst wenn es zwei gewesen sein sollten, so ging der Blick doch schon nach vorne in Richtung des Heimspiels gegen den von Sebastian Hinze trainierten amtierenden deutschen Pokalsieger Rhein-Neckar Löwen (23. September, Anwurf 19 Uhr, Mitsubishi Electric Halle Düsseldorf).

Acht Tage lang konnte sich der BHC auf diese Partie vorbereiten. Eine Zeitspanne, die Trainer Jamal Naji sehr begrüßte. „Die Spieler mit Blessuren konnten ihre Rückstände aufarbeiten, Tomas Babak sowie Linus Arnesson waren ja noch nicht bei einhundert Prozent und vielleicht steht auch Tom-Kare Nikolaisen wieder zur Verfügung", meinte der 37-Jährige.

Für Johannesson soll es mit aufgetankter Kraft weiter aufwärts gehen. „Der Sieg im Derby war unheimlich wichtig. Jeder weiß, dass es immer schwieriger wird, je länger man in der Tabelle unten drin steht. Aber wir haben bewiesen, dass wir jeden schlagen können. Dafür allerdings müssen wir immer die Energie und den Kampf wie in Gummersbach auf die Platte bringen."

Eine erneut starke Leistung des 31-Jährigen wäre auch nicht verkehrt, schließlich war Johannesson in Gummersbach der Garant des Erfolges. Mit 19 abgewehrten Würfen - darunter eine spektakuläre Doppel-Parade - entnervte er die Gastgeber und brachte die Halle am Heiner-Brand-Platz zum Schweigen. „Das war vielleicht mal mein Tag, aber es geht nicht um mich. Es geht um Punkte für den BHC und vielleicht sichert sie beim nächsten Mal Christopher Rudeck", erklärte Johannesson.

In der Tat bedeutet der starke Auftritt des vor der vergangenen Saison vom TBV Lemgo gekommenen Europameisters von 2022 nicht automatisch, dass er auch gegen Mannheim startet. Immerhin hatte auch Rudeck gegen Berlin trotz der Niederlage gut gehalten.

„Wir machen das sehr oft vom Gegner abhängig. Wie ist welcher unserer Torhüter auf diesen zugeschnitten, wo liegen seine Stärken und wo die des Gegners. Peter und Christopher agieren auf Augenhöhe, da ist es manchmal auch einfach eine Entscheidung aus dem Bauch heraus. In Gummersbach hat sie Torwart-Trainer Markus Pütz getroffen und damit den richtigen Impuls gesetzt", erklärte Jamal Naji auf Nachfrage der Wuppertaler Rundschau.

Immer erst zwei Stunden vor dem Anwurf weiß das Duo, wer zwischen den Pfosten stehen soll. „Das haben wir vor der Saison ganz klar so kommuniziert und diese einfache Info reicht den beiden dann auch", sagt Naji. Eitelkeiten sind ihnen eh fremd. „Wir harmonieren gut miteinander und sich abwechseln ist auch nicht schlecht", meint Johannesson. Zumal es das Bierchen ja auch ohne Einsatz gibt.