Fußball-Regionalliga Der WSV und die drei Aspekte des Terrazzino-Transfers

Wuppertal · Die Verpflichtung von Marco Terrazzino war am Ende keine Überraschung mehr. Sie ist vielmehr ein klarer Fingerzeig auf die Ambitionen des Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV.

Marco Terrazzino ist nun ein Rot-Blauer.

Foto: Dirk Freund

Dass der 32-Jährige vor mehr als drei Wochen bei Sportdirektor Gaetano Manno angefragt hatte, ob er sich beim WSV fithalten könne, fiel in die Kategorie „normales Tagesgeschäft“. Schließlich war sein Vertrag beim polnischen Erstligisten Lechia Gdansk, für den er seit 2021 auflief, seit dem Sommer beendet. Da Terrazzino mit seiner Familie in Witten wohnt, lag der WSV nah – im doppelten Sinne.

Ein Transfer kommt deshalb aber noch nicht zwangsläufig zustande. Es waren drei Faktoren, die ihn begünstigten. Zum einen die Tatsache, dass Terrazzino von der Mannschaft gut aufgenommen wurde, also innerhalb des Teams nichts negativ durcheinandergeriet, und er sich selber hier direkt wohlfühlte. Dann natürlich, dass das Gesamtpaket finanziell zu stemmen war – weil der Offensivspieler trotz weiterer Interessenten keine Unsummen aufrief und zugleich Hauptgeldgeber Friedhelm Runge einmal mehr bereit war, die Verpflichtung zu stemmen.

Und dann war da noch der sportliche Aspekt. Mit 16 von 21 möglichen Punkten hat der WSV einen sehr guten Start hingelegt, auch angesichts des nicht einfachen Auftaktprogramms. Allerdings waren viele Partien eng und hätten auch anders ausgehen können. Und zuweilen fehlten die Mittel, um kompakte Abwehrreihen auszuhebeln, zumal Philipp Hanke (fehlt bis Jahresende) und Kevin Hagemann bereits länger ausfallen.

Hüseyin Bulut (von RW Ahlen) und Phil Beckhoff (von Bor. Mönchengladbach U23) sind gut in die Saison gestartet und wachsen mit den Aufgaben, sind aber eben noch jung. Einen Spielertypen wie Terrazzino gab es bislang nicht im Kader, von ihm sollen auch die Stürmer Charlison Benschop und Damjan Marceta profitieren.

Die Chance, in dieser Saison den Sprung in die 3. Liga zu schaffen, ist zumindest nicht unrealistisch. Mit dem Transfer ist die Absicht untermauert worden. Und dann hatte Manno auch noch einen anderen Aspekt im Kopf: „Ich bin fest davon überzeugt, dass Marco uns verstärken wird und seine Erfahrung einen positiven Einfluss auf unser Team haben wird.“ Als weiterer Führungsspieler mit der Empfehlung von 73 Bundesliga-Einsätzen und 131 Zweitliga-Partien auf dem Buckel.

Die will er möglichst bereits am Freitag (22. September 2023) im Heimspiel gegen den SC Wiedenbrück einbringen, das um 19:30 Uhr in der IMS Arena Velbert beginnt. Terrazzino schlägt damit ein weiteres Kapitel in einem durchaus vorzeigbaren Karriere-Buch auf.