DHB-Pokal: 29:32 (24:24/11:13) n.V. gegen RN Löwen BHC scheitert nach großem Fight knapp

Wuppertal / Solingen · Der Handball-Bundesligist Bergischer HC hat das Viertelfinale des DHB-Pokals verpasst. Das Team von Trainer Sebastian Hinze unterlag am Dienstagabend (16. Oktober 2018) dem Titelverteidiger Rhein-Neckar Löwen mit 29:32 (24:24/11:13) nach Verlängerung.

Ein intensiver Fight.

Foto: Dirk Freund

Die Klingenhalle war mit 2.487 Zuschauern ausverkauft.

Der BHC, der weiterhin ohne die Rückraum-Hünen Daniel Fontaine und Fabian Gutbrod antreten musste, lieferte dem hohen Favoriten von Beginn an einen großen Kampf. Wegziehen konnte zunächst keines der beiden Teams. Der Aufsteiger lag nach 21 Minuten nach dem Treffer von Maciej Majdzinski mit 8:6 vorn. Ein verwandelter Siebenmeter von Arnor Gunnarsson bedeutete sogar das 11:8 (25.). In den letzten fünf Minuten vor der Pause leisteten sich die Bergischen dann aber eine Schwächephase und einen 0:5-Lauf.

Foto: Dirk Freund

Der BHC ließ sich jedoch nicht abschütteln und egalisierte nach dem Wechsel umgehend zum 13:13 (34.) - auch weil Rudeck ins leere Tor raf. Mannheim zog daraufhin wieder auf 13:16 davon (36.). Gunnarsson gelang das 15:17 nach einem Tempogegenstoß (39.). Der BHC fightete - und drehte das Match auf 20:17 (48.). Nun war der hohe Favorit aus Baden gefordert, und der schlug zurück: 21:21 (50.). Es wurde der erhoffte Krimi. 36 Sekunden vor dem Ende nahm Trainer Hinze beim Stand von 24:24 und eigenem Ballbesitz die Auszeit. Arnesson traf nicht, die Gäste aber auch nicht. Es ging in die Verlängerung.

Und da setzte sich am Ende die Routine und Cleverness des Titelverteidigers durch. Die BHC-Fans feierten ihr Team dennoch minutenlang.

Nicolai Jacobsen (Trainer RN Löwen): "Es war wie erwartet ein harter Kampf. Sebastian und der BHC haben einen hervorragenden Job gemacht in der Liga und auch heute. Das ist ein hervorragender Aufsteiger mit einer kleinen, intimen Halle. Sie haben clever gespielt. Wir haben uns gut zurückgekämpft am Ende der ersten Halbzeit. In der zweiten Halbzeit hatten wir größere Probleme. Wir hatten erst das Gefühl, das Spiel im Griff zu haben. Bei 4:6 kommt Unruhe rein. Wir haben einige neue Spieler, die das so nicht kennen. Der BHC ist zurück. Zum Schluss entscheiden Kleinigkeiten, um das Spiel zum Glück für uns zu entscheiden. Es war eine sehr, sehr harte Arbeit. Und eine gute Moral."

Sebastian Hinze (Trainer BHC): "Glückwunsch zum verdienten Sieg. Defensiv standen wir gut, aber am Anfang hat man gemerkt, dass was Besonderes in der Luft lag. Wir waren nervös, haben uns aber stabilisiert. Die Gegenstöße haben wir verworfen. Die Neckar-Löwen haben dann umgestellt, das haben wir nicht gelöst bekommen und den Rhythmus verloren. Wir kommen wieder rein und brechen es wieder auf. Es wird megaeng, das kann in beide Richtungen gehen. In der Verlängerung spielen wir gute Chancen raus, aber Palicka hält überragend. Ich kann den Jungs bis auf den Abschluss keinen Vorwurf machen."

Oliver Roggisch (Teammanager RN Löwen): "Ich kenne die Halle noch aus meiner aktiven Zeit. Ich wusste, was uns erwartet. Glückwunsch an Sebastian und seine Mannschaft. Es war schwierig in so einer Atmosphäre gegen so eine Mannschaft. Wir sind saufroh. Jetzt regenerieren wir und wollen es am Wochenende gegen Berlin nicht so spannend machen."

Jörg Föste (Geschäftsführer BHC): "Es ist ein glückliches Weiterkommen mit einem glücklichen Sieger, ob verdient oder nicht. Wir sind wahnsinnig enttäuscht. Wir haben alles in die Waagschale geworfen. Wir sind aber stolz, so einer Mannschaft Paroli geboten zu haben. Das Publikum war super."

Das nächste Bundesligaspiel steht für den BHC am kommenden Sonntag (21. Oktober 2018) um 16 Uhr bei MT Melsungen an.

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